Caritas für Flüchtlinge
Dramatische Szenen auf dem Mittelmeer, die Tristesse der wilden Zeltlager im Libanon - aber dann auch Hoffnung nach dem Ankommen in Deutschland. Eindrucksvoll zeigt der Fiim "Flucht nach vorn", den die Caritas Münster mitfinanziert hat, das Schicksal der Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und die Arbeit der Caritas für sie.Chancen der Vielfalt
Der Prozess hin zu immer mehr kultureller Vielfalt ist daher unumgänglich beziehungsweise gesellschaftliche Realität. Die Caritas sieht diesen Prozess mit seinen Chancen als etwas Wertvolles. Ziel ist, kulturelle und religiöse Vielfalt in Deutschland zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen und zwar für alle – mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte und unabhängig von der Religionszugehörigkeit.
Neue Herausforderungen
Im Vordergrund steht der Einzelne mit seiner persönlichen Geschichte und seinem gesellschaftlichen Potenzial. Die Orientierung an anderen Sprachen und Kulturen, anderen Lebenswelten, Regeln und Rollenkonzepten, schulischen und beruflichen Herausforderungen beziehungsweise Anpassungsleistungen charakterisieren nur einige Aspekte gesellschaftlicher und individueller, neuer und unbekannter Herausforderungen.
Gleichzeitig stellt ein solcher Integrationsprozess auch Anforderungen an die aufnehmende Gesellschaft in ethnischer, kultureller, religiöser Hinsicht und bezüglich der gesellschaftlichen Teilhabe. Mit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes 2005 wurde erstmals anerkannt, dass Zuwanderung nach Deutschland politisch und gesellschaftlich gewollt und gewünscht ist. 2015 haben wir zusätzlich einen großen Strom von Flüchtlingen erlebt. Ihnen fehlen in ihren Heimatländern aufgrund von Krieg oder Bürgerkrieg Wohnungen, Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe und Lebensperspektiven.
Zusammenarbeit mit Kommunen
Früher wurden diese Aufgaben in der Migrationsarbeit von Land und Bund an die Caritas und die anderen Wohlfahrtsverbände übertragen. Heute nehmen die Kommunen diese Aufgaben selbst wahr. Sie stehen in der Verantwortung und Zuständigkeit für Integration und Migration, Wohnungspolitik, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Leistungen für Bildung und Teilhabe... Dabei berücksichtigen sie auch Angebote der Freien Wohlfahrtspflege, Migranten-Selbstorganisationen und -zentren und arbeiten mit ihnen zusammen.
Vor diesem Hintergrund bietet die Caritas in der Diözese Münster eine umfassende Beratung und Begleitung von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie gestaltet zudem Zuwanderung sozialräumlich und sozialpolitisch mit.
Folgende Leistungen bietet der Fachdienst Integration und Migration an:
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Er wirkt mit an der langfristigen Gestaltung der Zuwanderung und unterstützt aktiv alle Anstrengungen, Fremdenangst und Fremdenfeindlichkeit zu überwinden.
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Er wendet sich grundsätzlich gegen jede Form individueller und struktureller Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund und fördert das Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung.
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Er befähigt die Menschen ihre Integrationschancen wahrzuznehmen, stärkt ihre Selbsthilfekräfte, Eigenverantwortlichkeit und Organisationsfähigkeit.
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Er nimmt Einfluss auf die interkulturelle Öffnung und Vernetzung sozialer, caritativer Hilfeangebote für Menschen mit Migrationshintergrun.
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Er versteht sich als Ansprechpartner für die Menschen, für caritative Dienste und Einrichtungen, für öffentliche Stellen und Selbsthilfegruppen in migrationsspezifischen Fragestellungen.
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Er gewährleistet, dass alle wesentlichen Aspekte der Integrations- und Migrationssozialarbeit in der Region verbindlich und vernetzt geleistet werden.
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Er verpflichtet sich, dass verlässliche Ansprechpartner für alle Zielgruppen vorhanden sind und eine gemeinsame Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit praktiziert wird.