Förderung der ehrenamtlichen Caritas - "ein Riesen-Anliegen"
Unter der Fragestellung, was in den Gemeinden fehlen würde, wenn es das Netzwerk von Ehrenamtlichen der CKD im Bistum Münster nicht mehr geben würde, trugen die Teilnehmenden eine Fülle an Punkten zusammen.
Ohne ein Netzwerk freiwilligen Engagements würde die Begleitung und Unterstützung schnell zu einer Überforderung von Einzelnen oder von kleinen Gruppen führen. Denn es würden Austausch-, Reflexions-, und Weiterbildungsmöglichkeiten fehlen. Auch der Fachdienst Gemeindecaritas hätte es schwer, die Freiwilligen zu erreichen und so in der Breite zu wirken sowie notwendige Unterstützung, Kompetenz- und Wissenstransfer zu leisten. Das karitative Handeln wäre ohne Organisation und Koordination nicht effizient und würde weniger Menschen zu Gute kommen. Auch eine Vertretung der Interessen der ehrenamtlichen Caritasarbeit auf den verschiedenen kirchlichen Ebenen, nämlich der Pfarrei, dem pastoralen Raum, dem Kreisdekanat und auf der Bistumsebene, fände in der bisherigen Form nicht mehr statt.
Zudem hätten es im zivilgesellschaftlichen und politischen Raum die gemeindlichen Caritas-Gruppen schwer, sich mit ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Das würde wiederum zu weniger gesellschaftlicher Wahrnehmung und Wertschätzung des freiwilligen Engagements führen. Nicht zuletzt würde auch eine "Beheimatung" der Caritas-Ehrenamtlichen in der katholischen Kirche im Bistum Münster fehlen. Daher müsse im Hinblick auf die Entwicklung der neuen pastoralen Räume im Bistum Münster die Förderung der ehrenamtlichen Caritas "ein Riesen-Anliegen sein, um das caritative Ehrenamt neu in Gang zu setzen", so David Schütz vom Fachdienst Gemeindecaritas beim Caritasverband Ostvest. Dazu müsse auch die verbandliche Struktur der CKD gestärkt werden.
Daher wollen sich die ehrenamtlichen Caritas-Gruppen in den Koordinierungsausschüssen der künftigen pastoralen Räume engagieren, die im Vorfeld der späteren Leitungsteams gebildet werden, um die Caritas als eine Grundfunktion der Kirchengemeinden voran zu bringen. Der geistliche Begleiter der CKD, Diözesancaritasdirektor Dr. Christian Schmitt, machte den Ehrenamtlichen Mut, sich bei den Veränderungen in der Pastoral einzubringen und gegebenenfalls auch mal "zu nerven". Denn: "Die Caritas könnte der verfassten Kirche helfen, in eine neue Dynamik zu kommen, um als Kirche wieder mehr Relevanz in der Gesellschaft zu bekommen", so Schmitt.
Die Diözesanvorsitzende Ulrike Fascher bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die intensive Auseinandersetzung mit den möglichen künftigen Strukturen der CKD und konstatierte eine "Aufbruchstimmung" beim Diözesanrat. Auch die Geschäftsführerin der CKD, Lena Dirksmeier, nahm eine "positive Grundstimmung" wahr und freute sich vor allem, dass sich eine ganze Reihe neuer haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitender im Feld der Caritas am Diözesanrat beteiligten.
057-2023 29. November 2023