Ehrenamtliche tun Gutes und sollen darüber reden/Beispiele von Menschen in Not/Wille nutzt nicht ohne neue Mitarbeitende und Spenden
Münster/Haltern (cpm). Die ehrenamtliche Caritas-Arbeit kann nur nachhaltig sein, wenn sie auch nach außen dargestellt wird. "Ziel der Öffentlichkeitsarbeit muss es sein, dass die Menschen mitbekommen, was die Caritas-Gruppe vor Ort anbietet", erklärt Lena Dirksmeier, Geschäftsführerin der Caritas-Konferenzen Deutschland (CKD) im Bistum Münster. Es sei nicht mehr selbstverständlich, "dass die Menschen wissen, wofür Caritas steht". Daher sei ein Perspektivwechsel hin zu einer offensiven Kommunikation notwendig.
Um die eigene Öffentlichkeitsarbeit in den Blick zu nehmen und neue Strategien kennen zu lernen, waren Ehrenamtliche der CKD zu einem Workshop nach Haltern gekommen. Das Motto "Tue Gutes und rede darüber" gelte auch für die Caritas-Gruppe in der Gemeinde, so Dirksmeier. Sofern es die zeitlichen Ressourcen zuließen, solle sie regelmäßig und gezielt, vor allem aber ehrlich und authentisch über ihre Arbeit berichten: "Die Öffentlichkeitsarbeit der ehrenamtlichen Caritas lebt auch von Beispielen von Menschen in Not." Hier gelte es allerdings, abzuwägen und die Not der Menschen nicht zu instrumentalisieren.
Neben der Bearbeitung von Notlagen müssten auch weitere Kommunikationsziele in den Blick genommen werden. "Ohne neue Mitarbeitende und Spendenmittel nützt auch der beste Wille nichts, um zu helfen", so Lena Dirksmeier. Im Hinblick auf die gerade laufende Adventssammlung riet sie, vor allem transparent zu machen, wofür die Spenden verwandt werden. Dass die Gelder zu 100 Prozent von den Gemeinden verfügt werden, könne etwa mit Handzetteln an den Haustüren deutlich gemacht werden.
Auch bei der lokalpolitischen Lobbyarbeit könnten die Caritas-Gruppen mit ihren Erfahrungen bei der Bewältigung von Notlagen im Nahbereich durchaus ein "Wörtchen mitreden". Voraussetzung sei, dass sie gut informiert sind und sich mit den Gruppen und Institutionen im Stadtteil oder im Dorf vernetzen.