Evaluation EQMS
"Wir haben etwas in der Pflegepolitik bewirkt", stellte Klaus Schoch, Abteilungsleiter Gesundheits- und Altenhilfe im Diözesancaritasverband Münster fest. Die Güte der Qualitätsmessung überzeuge auch die Kostenträger. Das wurde auf einem Fachtag in Münster deutlich. "Mit dem Ergebnisorientierten Qualitätsmodell Münster (EQMS) ist eine neue Qualitätsbeurteilung der Pflege und Versorgung in den stationären Einrichtungen der Altenhilfe verfügbar", erklärte Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut für Pflegewissenschaft (IPW) in Bielefeld. Die Fachlichkeit in den Einrichtungen werde gestärkt und dadurch die Lebensqualität für die Bewohner gesteigert. Zudem könne die Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen und den Prüfbehörden verbessert werden, ist Wingenfeld überzeugt.
Die Umsetzung eines solchen Erhebungsinstruments sei gleichwohl anspruchsvoll, so Wingenfeld. Neben den methodischen Grundlagen müsse eine Bereitschaft zur Transparenz in den Einrichtungen vorhanden sein. Pflegekräfte müssten für die Erhebung der Daten fachlich geschult und für Befragungen frei gestellt werden.
Vorteile des Systems sieht Brigitte Döcker, Vorstandsmitglied des AWO-Bundesverbandes, darin, dass vor allem die Bewohner und ihre Lebenssituation in den Blick genommen werde und durch den geringeren Dokumentationsaufwand die Pflege entbürokratisiert werden könne. Sie hatte die Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen für das neue System angeregt.
Klaus Schoch erklärte, dass EQMS als Projekt bis 2016 fortgesetzt werde und dazu 15 neue Einrichtungen in die Indikatorenerfassung einbezogen werden. Mit der dritten Erhebungsphase seit dem Projektstart in 2011 hat sich die wissenschaftlich nutzbare Datenbasis bereits auf 65 Einrichtungen, in denen die Indikatoren von 4800 Bewohnern erfasst worden sind, verbreitert.