"Das kontrollierte Kind"
Auch gelingt es durch die nach spektakulären Einzelfällen eingeführte Pflicht zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und eine "qualilfizierte Meldepflicht" kaum, neue Fälle zu entdecken.
Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Heinz Kindler vom Deutschen Jugendinstitut in München. Auf der Diskussionsveranstaltung "Caritas am Ring" am Donnerstagabend im Diözesancaritasverband Münster
erklärte er, dass sich das Screening von Familien in Geburtskliniken in Kombination mit dem Angebot Früher Hilfen als beste Methode der Vorbeugung herausgestellt habe: "Damit lässt sich die Fallrate
um ein Drittel senken". Allerdings ersetze dies keine vorbeugenden Angebote. Als Aufgabe der Caritas sah Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann, entsprechende Hilfen für bekannte
Risikomechanismen zu entwickeln. Die Diskussion lotete unter dem Titel "Das kontrollierte Kind" Möglichkeiten aber auch Grenzen des vorbeugenden Kinderschutzes in der Kinder- und Jugendhilfe aus.