Projektbausteine
Projektbaustein A - Aktivierung und Teilhabe
Aufgrund des hohen Stellenwertes von Teilhabe und Integration liegt der Schwerpunkt im Projekt in der Aktivierung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.
Es soll vor allem darum gehen, Kinder und Jugendliche als individuelle Persönlichkeiten wahrzunehmen, die ihre jeweils eigenen Potenziale, Eigenschaften und Zugehörigkeiten haben. Sie sollen gerade nicht über die Herkunft oder den sozialen Status ihrer Eltern charakterisiert werden, sondern mit ihrer eigenen Geschichte und ihrem Selbstverständnis als Individuum.
Die Aktivierung der Kinder/ Jugendlichen soll über ein kind-/ jugendgemäßes kreatives Projekt (zum Beispiel aus den Bereichen Musik, Kunst, Kabarett, Fotografie) erfolgen, das über einen Zeitraum von zwölf oder 18 Monaten stattfindet und bereits während der Projektphase oder anschließend im öffentlichen Raum präsentiert wird. Das Projekt soll eher kleinräumig durchgeführt werden und im Sinne einer Nachhaltigkeit auch - vor allem bezogen auf die einzusetzenden Ressourcen - wiederholbar sein.
In den Aussagen/ Botschaften des Projektes soll vor allem die Lebenswirklichkeit und der eigene Lebens- und Zukunftsentwurf der Beteiligten (Kinder/ Jugendlichen) zum Ausdruck kommen.
Eine Beschreibung der Vorhabensziele bezogen auf die Zielgruppe benachteiligte Kinder und Jugendliche sollte auf der Grundlage folgender Ziele beschrieben und konkretisiert werden:
- Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung von Kindern und Jugendlichen durch die aktive Mitgestaltung (Partizipation) bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung kultureller Aktivitäten.
- bessere Einbindung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in bestehende Strukturen der Sozialräume (zum Beispiel Jugendverbände, Sportvereine, regionale Kulturkreise) zur Entwicklung von Verständnis, Verbundenheit, Toleranz, Dazugehörigkeit und zur Verminderung von Parallelwelten.
Projektbaustein B - Öffentlichkeitsarbeit
Die Aktivierung der Kinder und Jugendlichen soll an den Standorten unterstützt beziehungsweise begleitet werden durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit, in der "Armut und Benachteiligung" in sehr unterschiedlichen Formen thematisiert werden. Die Zielformulierung dazu lautet:
Thematisierung von Aspekten der Benachteiligung (zum Beispiel ökonomisch bezogen auf Bildung, Gesundheit, Kultur) im öffentlichen Raum (zum Beispiel in den Medien, auf der "Straße", in Schulen), die zu einer Enttabuisierung im Umgang mit der Thematik beiträgt.
Projektbaustein C - Projekt-Coaching
Bei allen Ansätzen einer befähigenden sozialen Arbeit (unter anderem durch Zugang zu Bildung, besseren beruflichen (Ausbildungs-)Chancen, Gesundheitsprävention) stellt sich die Frage des Zugangs zu Menschen aus Milieus, die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen eher fremd sind und deren Wertemuster oder Sinnorientierungen manchmal als nicht angemessen erscheinen.
Gerade um als Akteure der Befähigung arbeiten zu können, gilt es daher den kommunikativen Zugang zu eher "fremden" Milieus (Zielgruppen) in den Standorten herzustellen. Jeder Standort wird daher mit einem Projekt-Coaching begleitet, das mit dem Instrument der Sinus-Milieus arbeitet. Diese fachliche Begleitung (Fortbildung/Coaching) wird durch die iD-Agentur-Ruhr wahrgenommen (www.id-agentur-ruhr.de ).
- Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter sollen im Projekt für die verschiedenen Lebenswelten und milieuspezifischen Kommunikationsmuster sensibilisiert werden. Durch die eigene Selbstverortung innerhalb soziokultureller Wahrnehmungs- und Kommunikationsmuster wird sowohl eine lebensnahe Wahrnehmung anderer Milieus ermöglicht, wie auch die Entwicklung vorurteilsfreier Begegnungen und Handlungen gefördert. Daraus sollen veränderte Zugänge in der Kommunikation und auf der Handlungsebene (Angebote) abgeleitet und umgesetzt werden.