"Besonders wichtig ist aber auch, dass von Beginn an Sprachkurse angeboten und den Kindern der Besuch von Kitas und Schulen ermöglicht wird," erklärt der Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Münster, Helmut Flötotto.
Grundsätzlich sei zu begrüßen, dass die Flüchtlinge direkt eine Arbeitsstelle annehmen dürften. Da überwiegend Frauen und Kinder kämen, bleibe jedoch abzuwarten, inwieweit das möglich sein werde. Voraussetzung sei auf jeden Fall, dass ihre Kinder tagsüber betreut werden können, so Flötotto.
Problematisch bleibe der Status von Flüchtlingen aus Drittstaaten, die in der Ukraine leben. Sie würden nicht von der EU-Richtlinie erfasst und müssten Aufnahmeverfahren durchlaufen. "Das ist nicht nachvollziehbar", sagt der Flüchtlingsbeauftragte: "Gleichwertige Ausgangslagen sollten auch gleichwertig behandelt werden". Die EU könne sich hier zurecht dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt sehen. Diesen Fehler sollte die Bundesregierung auf nationaler Ebene vermeiden, fordert Flötotto.
Die Caritas in der Diözese Münster bereitet sich auf die Ankunft der Ukraine-Flüchtlinge vor und hat dazu für Montag alle beteiligten Akteure in den örtlichen Diensten zu einer Konferenz zusammengerufen, um die einzelnen Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Zurückgegriffen werden könne auf die Erfahrungen aus 2015 und 2016, so Flötotto. Strukturen aus dieser Zeit seien noch vorhanden und viele Ehrenamtliche weiterhin aktiv.
027-2022 (hgw) 5. März 2022