Am Freitag startete der erste von 15 Sattelschleppern einer ukrainischen Spedition nach Lemberg. Von dort wird die Caritas Ukraine die Notrationen zu Verteilstellen in die unterversorgten Kriegsregionen des Landes verteilen. Rund 800.000 Euro an Spendenmitteln setzt die Auslandshilfeorganisation der deutschen Caritas in Freiburg dafür ein.
Eigentlich waren zwei Minuten pro Paket kalkuliert, aber die rund 30 Freiwilligen pro Schicht halbierten diese Zeit schon am ersten Packtag. Trotzdem wird wohl bis Ende dieser Woche bei Stroetmann emsige Betriebsamkeit herrschen, bis die langen Reihen an Paletten in den jeweils rund sieben Kilo schweren Paketen aufgeteilt sind, schätzt Christian Dehmel von Caritas international, der den Start in der vergangenen Woche begleitete.
Die Caritas Ukraine hatte um diese Hilfe gebeten und den Inhalt der Pakete benannt. Haltbare und mit wenig Aufwand zuzubereitende oder direkt verzehrbare Lebensmittel wie Reis, Haferflocken, Fisch- und Fleischkonserven, Kekse und Müsliriegel... füllen die Freiwilligen von zwei Seiten in Windeseile in die von vier weiteren Helfern vorbereiteten Kartons. Dazu gibt es etwas Einmalgeschirr und Löffel, am Ende einen Packzettel mit dem Inhalt für den Zoll.
Caritas international hatte bundesweit nach einem Unternehmen gesucht, das eine Aktion in dieser Größenordnung stemmen kann und war mit Stroetmann fündig geworden. Der Diözesancaritasverband Münster organisierte dazu, unterstützt vom Stadcaritasverband und der Freiwilligenagentur Münster, innerhalb weniger Tage rund 300 Ehrenamtliche. Die werden von Stroetmann-Mitarbeiter Yves Passlack kurz eingewiesen und legen in jeweils zwei Schichten am Tag los.
Damit die Unterverteilung von Lemberg aus schnell erfolgen kann, liefert Caritas international zusätzlich zwölf Kleintransporter an die Caritas Ukraine. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, zeigt sich beeindruckt von den ukrainischen Partnern, die trotz nicht unbeträchtlicher Risiken vor allem den alten und kranken Menschen helfen, die nicht fliehen können. In den wenigen Wochen seit Kriegsbeginn seien über das Caritas-Netzwerk bereits über 500 Lkw-Ladungen in die Ukraine gebracht worden.
034-2022 (hgw) 1. April 2022