Dr. Simone Gurlitt von der Bezirksregierung Münster informierte die Vertreter der katholischen Krankenhäuser in der Diözese Münster in einem Online-Forum am Mittwochabend (26. Januar) über Zeitplan und Verfahren. Festlegungen zur Versorgung durch einzelne Kliniken soll es nicht vor Frühjahr 2023 geben. Bis dahin ist ein intensiver Abstimmungsprozess geplant. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann mahnte an, dass es im Ergebnis langfristig verbindliche Festlegungen geben müsse, da die Versorgungsaufträge teilweise bauliche Investitionen bedingen würden. Auch müssten die Entwicklungsplanungen der Krankenhäuser in den Planungsprozess einbezogen werden, um die Zukunftsfähigkeit der Versorgung über den aktuellen Zeitpunkt hinaus sicherzustellen.
Ziel des Krankenhausplans ist, eine höhere Zahl an Behandlungen in festgelegten Disziplinen in einzelnen Kliniken zu erreichen und damit eine hohe Qualität zu sichern. "Aber wir wollen nicht nur spezialisierte Zentren", betonte Simone Gurlitt. Eine flächendeckende Versorgung soll gewährleistet bleiben. Erreicht werden soll das durch die Kooperation der Kliniken in Regionen.
Gurlitt erkannte an, dass diese Planungen durchaus komplex seien. Wichtig sei deshalb ein intensiver Austausch sowohl der Träger untereinander wie mit der Bezirksregierung und in Zweifelsfällen auch mit dem Landesgesundheitsministerium. Man wolle dabei nicht starr an Vorgaben festhalten, sondern auch regionale und klinikspezifische Besonderheiten in die Planung einbeziehen.
In wenigen Tagen werden die gut 300 Kliniken landesweit aufgefordert, ihre Versorgungswünsche zu benennen, kündigte Gurlitt an. Die für das Verfahren notwendigen Verwaltungsvorschriften sind für Mitte Februar angekündigt. Sechs Monate seien dann für Verhandlungen zur Abstimmung eingeplant. Der Start des Verfahrens habe sich durch Corona verschoben. Aber in der gemeinsamen Bewältigung der Pandemie sei das Vertrauen zueinander gewachsen. Gurlitt zeigte sich optimistisch, dass dies eine gute Voraussetzung sein werde für die sicherlich nicht immer einfache Neuausrichtung der klinischen Versorgung im Land.
In der Diözese Münster bieten 55 katholische Krankenhäuser 13.000 Betten an. Die Patienten werden von über 30.000 Mitarbeitenden versorgt.
009-2022 (hgw) 27. Januar 2022