Vor allem betrifft dies Ersatz- und Erweiterungsbauten von Einrichtungen der Altenhilfe. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann dringt deshalb auf die von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Aussicht gestellte Nachfolgelösung: "Wir brauchen zeitnah neue Regelungen, die uns Planungssicherheit geben".
"Eine hohe Energieeffizienz ist ein fester Bestandteil der Planung von Sozialimmobilien der Caritas", erklärt Christoph Roer in der Stabstelle Bauwesen. Die Fördermittel der KfW, die es den Trägern auch wirtschaftlich ermöglichten, diese hohen Energiestandards zu erreichen, seien in die Kalkulation der Bauprojekte fest eingeplant. "Wir stehen unter einem immensen Kostendruck", so Roer. Die Investitionskosten müssen von den Bewohnern der Altenheime refinanziert werden über den "Mietanteil" an den Heimkosten. Sie sollen möglichst niedrig gehalten werden. Gleichzeitig bemühe sich die Caritas um Klimaschutz und wolle bei Neubauten einen hohen Energiestandard erreichen, sagt Roer.
Der plötzliche Förderstopp werde mindestens zu Planungsunterbrechungen und damit zu Verzögerungen in der Umsetzung führen. Schon das werde angesichts stark steigender Baupreise zu Kostensteigerungen führen, erklärt Roers Kollege Rüdiger Wersebeckmann. Betroffen seien Projekte in unterschiedlichen Stadien von baureif bis zu beginnender Planung. Er hofft, dass Finanzminister Christian Lindner zum Beispiel aus der gerade gebildeten Klimarücklage zeitnah Mittel freigibt für den Energiestandard 40, den man für diese Bauten anstrebe.
013/2022 (hgw) 2. Februar 2022