"Inklusion im Arbeitsleben braucht Rückendeckung aus der Chefinnen-Etage. Arbeitsuchende mit einer Behinderung haben dann Chancen auf einen Job, der ihren Stärken entspricht, wenn die Betriebskultur Diversität und Nichtdiskriminierung großschreibt. Das fängt bei der Gestaltung der Ausschreibungen an und hört beim Abbau baulicher Barrieren nicht auf. Die besten Pfadfinder für Veränderungsnotwendigkeiten im Betrieb sind Kolleginnen und Kollegen, die selbst eine Behinderung haben und die ihren Chefs zeigen, wo es klemmt.
Das diesjährige Inklusionsbarometer der Aktion Mensch beschreibt ein Bild des Rückschritts: Die Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderung sinkt kontinuierlich und liegt bei nur noch 4,4 Prozent. Die Vorbehalte in vielen Betrieben sind offenkundig weiterhin groß, die gesetzliche Fünf-Prozent-Quote wird oft nicht erfüllt. Stattdessen zahlen viele Betriebe eher die fällige Ausgleichsabgabe.
Es braucht neue Anstrengungen, nicht zuletzt auch für körperlich beeinträchtige Berufsanfängerinnen. Der Einstieg nach einem erfolgreich absolvierten Studium ist immer noch viel zu oft mit Stolpersteinen gepflastert."
Wolfgang Tyrychter, Vorsitzender des Caritas-Bundesverbandes Behindertenhilfe und -Psychiatrie e.V. (CBP) ergänzt: "Der Zugang zur Unterstützung am Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung muss entbürokratisiert werden. Bisher werden die Leistungen je nach Zuständigkeit unterschiedlich ausgestaltet und sind sowohl für die Arbeitgeber als auch für Menschen mit Behinderung kaum zugänglich."
Unter dem Dach der Caritas werden rund 220.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in mehr als 1.100 Mitgliedseinrichtungen von etwa 94.000 Mitarbeitenden begleitet und in ihrer selbstbestimmten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft unterstützt.
Pressemitteilung
Berlin
Inklusionsbarometer Arbeit – Caritas fordert: Inklusion braucht Rückendeckung aus Chefinnenetagen
Erschienen am:
29.11.2024
Herausgeber:
Deutscher Caritasverband e. V.
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Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
+49 30 284447-42
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