Zum Tag der Wohnungslosen am Mittwoch fordern Caritas und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAGW) mit den von ihnen aufgestellten "10 Taten gegen Wohnungsnot" konkrete Lösungen. "Sorge bereitet vor allem auch, dass hohe Mieten zunehmend sogar zum Problem für mittlere Einkommensbezieher werden," sagt Ludger Schulten vom Diözesancaritasverband Münster.
Ein ganzes Bündel von Maßnahmen ist aus Sicht der Caritas notwendig, um die zunehmende Wohnungsnot zu bekämpfen. Aktionen und Maßnahmen sind auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen erforderlich, so Schulten. Die Liste der zehn Taten fordert unter anderem eine langfristige Sozialbindung für 30 Prozent aller Neubauwohnungen. Notwendig sei zudem, Leerstand, Spekulation und Zweckentfremdung von Wohnraum zu stoppen.
Caritas und KAGW halten es für dringend notwendig, dass öffentliche Hand und Kirchen günstiges Bauland als Voraussetzung für preisgünstiges Bauen zur Verfügung stellen. Die Caritas nimmt sich dabei selbst in die Pflicht: "Kirche und Caritas müssen nach Möglichkeit bezahlbaren Wohnraum schaffen," erklärt Ludger Schulten.
Um Wohnungslosigkeit im Vorfeld zu vermeiden, wird in den 10 Taten auch gefordert, Zwangsräumungen durch Übernahme von Mietschulden zu verhindern und vorbeugende Angebote auszubauen. Sinnvoll wäre zudem, so Schulten, eine bundes- und landesweite Statistik zur Wohnungsnot einzuführen.
061-2019 (hgw) 10. September 2019