Eine Überforderung Deutschlands sieht Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann vor allem im Vergleich zu den Nachbarländern Syriens nicht. Es seien nur die Strukturen abgebaut worden und deshalb müsse man jetzt wieder nach neuen Möglichkeiten der Unterbringung suchen, erklärte er auf dem Treffen der Ehrenamtlichen des Caritasverbandes Bocholt, das am Mittwochabend im Haus der Caritas unter das Motto der Jahreskampagne "Weit weg ist näher, als du denkst" gestellt worden war.
Kessmann freute sich über die Vielfalt der Caritas im Bistum Münster, die in Bocholt wieder offensichtlich werde: "Unverzichtbar gehört das Ehrenamt dazu." Sowohl in Gremien wie auch in vielen Diensten und Einrichtungen arbeiteten viele Ehrenamtliche mit.
Bei der Entscheidung für die Jahreskampagne 2014 seien die aktuellen Krisen noch nicht im Blick gewesen, so Kessmann. Jetzt habe es bedauerlicherweise eine besondere Aktualität gewonnen, müsse Caritas international an vielen Orten der Erde gleichzeitig Flüchtlinge versorgen. Ursprünglich sei es eher um den Aspekt gegangen, die weltweiten Auswirkungen unseres Lebensstils bewusst zu machen, so Kessmann.
Wie jeder Einzelne dem entgegen wirken kann, zeigte die Bocholter Eine-Welt-Initiative. Deshalb habe man sie eingeladen, eine "Fairköstigung" anzubieten, erklärte Caritas-Geschäftsführerin Irmgard Frieling-Heipel. Siegfried Löckener von der Initiative bekannte, dass die Caritas-Kampagne "uns in die Hände spielt". Die Mitglieder bewirteten die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der Caritas mit fairen Produkten und boten eine Auswahl zum Kauf an. Löckener wies auf den Weltladen am St. Georg Platz hin, in dem man mittlerweile eine breite Palette mit über 200 Warengruppen anbiete.
100-2014 (hgw) 18. September 2014