Für die aktuellsten verfügbaren Daten von 2017 stellt sie in den meisten Regionen einen leichten Anstieg fest. Trotz der vergleichsweise guten Werte, verließen insgesamt 2042 junge Erwachsene im Bistum die Hauptschule ohne Abschluss. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann sieht das mit Sorge: "Das sind schlechte Startbedingungen in eine Ausbildung und damit in ein eigenverantwortetes Leben".
Kessmann fordert deshalb "faire Bildungschancen für alle". Auch wenn die Zahlen im Detail wegen teilweise unterschiedlicher Ausgangsbedingungen und Zählweisen nicht direkt vergleichbar sind, bleibt die Erkenntnis: "Der politische Wille zu besserer Bildung und Kooperationen verschiedener Partner vor Ort können die Chancen auf einen Abschluss steigen lassen," erklärt Kessmann. Das habe die Entwicklung über die Jahre gezeigt. Die Caritas unterstütze die Bemühungen durch vielfältige Angebote von der Schulsozialarbeit über Ganztagsbetreuung bis hin zur Unterstützung von jungen Flüchtlingen.
Die Zuwanderung dürfte ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Quote der Abgänger ohne Abschluss bundesweit wieder auf den Wert von 2009 angestiegen ist. Im Bistum Münster ist dies nur in einigen Kreisen so, während sie in anderen sogar weiter gesunken ist. Den stärksten Anstieg verzeichnet die Stadt Münster, die auch als einzige Region mit 7,4 Prozent über dem Bundeswert liegt.
Die schlechten Startbedingungen ohne Schulabschluss zeigen sich später darin, dass viele Schüler als Erwachsene in Caritasdiensten wie der Allgemeinen Sozialberatung oder der Schuldnerberatung Hilfe suchen. Insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Anforderungen an die "digitalen Fähigkeiten" in vielen Berufen sei eine gute Schulbildung entscheidend für eine auskömmliche Berufskarriere.
Die detaillierten Zahlen können unter www.caritas.de/Bildungschancen abgerufen werden.
047-2019 (hgw) 29. Juli 2019