Kreis Coesfeld/Dülmen/Münster (
cpm
).
Das Interesse an Pflegeberufen ist im Kreis Coesfeld groß, könnte
aber durchaus noch gestärkt werden. Eine gemeinsame Grundausbildung in Kranken-
und Altenpflege mit späterer Spezialisierung im Beruf würde nach Ansicht der
Caritas Wahlmöglichkeiten eröffnen, je nach Interesse und Familiensituation
zwischen den Bereichen zu wechseln. Im Fachseminar für Altenpflege in Dülmen
diskutierten Vertreter des Diözesancaritasverbandes Münster, des
Kreiscaritasverbandes Coesfeld und der Heilig-Geist-Stiftung im Rahmen der am
Montag gestarteten
Regionenreise
die Frage einer
Zusammenlegung der beiden Ausbildungsstränge.
Für die Caritas sei klar, dass sie die generalisierte Ausbildung
wolle, erklärte
Diözesancaritasdirektor
Heinz-Josef
Kessmann
. Die Pflegeschüler brauchen nach Ansicht von Johannes
Böcker
, Vorstand des Kreiscaritasverbandes "ein
breites Fundament." Es sei trotz der noch getrennten Wege ein Trugschluss,
dass sie nach der Ausbildung Spezialisten für ihren Beruf seien. Je nach
Arbeitsfeld in der Pflege müssten sie sich auch heute noch erst einmal
fortbilden.
Trotz schon vor zehn Jahren gestarteter und erfolgreich
abgeschlossener Pilotprojekte hakt es mit der von vielen Seiten gewollten
gemeinsamen Pflegeausbildung, kritisierte Henrik Nagel-
Fellerhoff
,
zuständiger Ressortleiter bei der Caritas Coesfeld. Problematisch sei
sicherlich, dass in Deutschland nur zehn Jahre Schulbildung, in der EU aber
zwölf Jahre verlangt würden.
Vor allem aber wird die Umsetzung durch die ungelöste
Finanzierungsfrage und den Konflikt der Zuständigkeiten zwischen den an sich
für Bildung zuständigen Bundesländern und der Bundesregierung behindert. Hubert
Deipenbrock
, Geschäftsführer der
Heilig-Geist-Stiftung, bemängelte die Unterfinanzierung in der Altenpflege. Das
Defizit bei den Betriebskosten könnte nur durch Zuschüsse des Bistums
ausgeglichen werden.
Erfreulich sind dagegen die Schülerzahlen. Auf gut 200
Auszubildende ist das Fachseminar gewachsen und musste deshalb fünf
Klassenräume in der Kreuzschule anmieten. Mittelfristig sollen der Standort am
Mühlenweg im Caritas-Zentrum aufgegeben und die Schule hier konzentriert
werden, kündigte
Deipenbrock
an. Bewährt habe sich,
dass fast alle katholischen Altenpflegeeinrichtungen als Träger beteiligt sind
und 50 Kooperationspartner, darunter auch evangelische und private Träger, mit
im Boot seien. Damit sei das Problem der
früher
schwankenden Schülerzahlen gelöst worden.
092-2013
25. September
2013