Jörg Pfander vom Institut für organisationale Resilienz (Münster) erklärte leitenden Mitarbeitenden auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Erziehungshilfen (AGE) am Mittwochnachmittag im Diözesancaritasverband Münster, wie es gehen kann. Einen Hinweis gab schon der Untertitel seines Vortrags: "Sinnstiftend und wertschätzend führen und achtsam in die Zukunft leiten".
Organisationen müssten flexibel auf Situationen reagieren können und sich über den Sinn ihres Tuns klar sein. Nur mit einem Wertehintergrund könnten die Bedürfnisse der Mitarbeitenden erkannt und entsprechend aufgegriffen werden. Pfander zeigte auf, dass eine hohe Arbeitsbelastung erträglich bleiben könne, wenn den Mitarbeitenden unter anderem Freiräume zur eigenen Gestaltung eingeräumt und ihre Leistung anerkannt werde.
Pfander kritisierte den häufig unnötigen Trend zu befristeten Beschäftigungsverhältnissen. Jobsicherheit sei ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden von Mitarbeitenden. Das gelte nicht nur für diejenigen mit den Zeitverträgen, sondern auch für die unbefristet Beschäftigten, da sie keine dauerhaften Beziehungen zu den Kollegen aufbauen könnten. Kritisch zu sehen sei überdies, dass die Schere zwischen Belastung und Anerkennung im sozialen Bereich immer weiter auseinander gehe. Hier gegenzusteuern sei Aufgabe der leitenden Mitarbeitenden.
Die AGE beschäftigte sich mit diesem Thema auch vor dem Hintergrund der Umsetzung ihrer Selbstverpflichtung zum grenzachtenden Umgang. Das Ziel, Missbrauch soweit wie möglich auszuschließen, erfordere weigterhin eine hohe Sensibilität bei allen Beteiligten, erklärte der AGE-Vorsitzende Norbert Pastoors.
148-2014 (hgw) 15. Dezember 2014