Kirche sage ‚Ja‘ zum Leben. "Wir verteidigen hier etwas Humanes und nicht bloß eine spezielle christliche Sonderethik“, betont der Bischof. Menschen wollten von Natur aus leben: „Das ist das Normale. Und bei aktiver Sterbehilfe würde plötzlich etwas Normales unnormal.“ Dass Ärzte beauftragt werden sollten, nicht Hilfe zu leisten, sondern zum Todbringer zu werden, „das ist und bleibt falsch“, stellt der Bischof von Münster klar.
Für Genn ist es normal, „barmherzig zu sein und jemandem zu helfen, weil jeder auch bis in die letzte Phase seines gebrechlichen Lebens wertvoll ist.“ Das Leben sei nicht nur wertvoll, solange der Mensch produktiv sei. „Assistierte Sterbehilfe ist eine Entwertung gebrechlichen Lebens“, sagt der Bischof.
Für Bischof Genn wäre die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ein „Dammbruch“. In Ländern, in denen wie in den Niederlanden, Belgien oder Teilen der USA der ärztlich assistierte Suizid legalisiert worden sei, entstehe „eine Atmosphäre, in der die Gesellschaft gebrechlichen Menschen ein inneres Gefühl der Sinnlosigkeit bestätigt.“ Die christliche Botschaft sei eine andere: „Durch unsere Palliativmedizin, durch unsere Hospize sagen wir diesen Menschen: Auch wenn du selbst an deinen Wert nicht mehr glaubst, wir glauben an deinen Wert." Die Hospizbewegung sei die christliche Antwort gegen die aktive Sterbehilfe.
Die Erfahrung mit Menschen in der Hospizarbeit habe auch ihn selbst sehr in seinem Christsein bestärkt, so Genn. Die Menschen, die Sterbende begleiteten, zeigten, wie Menschen wirklich in Würde leben dürften und sterben könnten. „Denn der Tod gehört zum Leben dazu“, sagt der Bischof: „Assistierte Sterbehilfe ist eine Entwertung gebrechlichen Lebens."
001-2015 7. Januar 2015
Pressemitteilung
Sterbehilfe "Entwertung gebrechlichen Lebens“
Erschienen am:
07.01.2015
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
Beschreibung
Harald Westbeld
Pressereferent