Da das Thema mittlerweile auf allen gesellschaftlichen Ebenen zum Teil sehr kontrovers diskutiert werde, müssten sich auch die CKD-Ehrenamtlichen mit dem Thema intensiv beschäftigen, um Position beziehen zu können. „Wir als Christen dürfen nicht in ein Schwarz-Weiß-Denken verfallen, wie es populistische Gruppierungen propagieren, sondern wir sollten die unterschiedlichen Schattierungen der Fluchtthematik beleuchten“, forderte die stellvertretende Vorsitzende des CKD, Ulrike Fascher, aus Coesfeld. Die Situation sei weder gut noch schlecht, sondern es gelte, „realitätsnahe und lebensrelevante Lösungen“ für jeden einzelnen Menschen auf der Flucht zu finden.
In offener Runde tauschten die Ehrenamtlichen ihre Erfahrungen aus der Geflüchteten-Arbeit vor Ort aus und gaben sich gegenseitig Tipps etwa beim Umgang mit Behörden. Dabei appellierte Lena Dirksmeier, Geschäftsführerin der CKD, an die Ehrenamtlichen „mutiger zu werden und den Kontakt zu den Geflüchteten zu suchen, sich Informationen zu beschaffen und auch auf mögliche Missstände hinzuweisen“. Zudem gehöre zur Arbeit mit Geflüchteten auch die Selbstreflexion, nämlich eigene Bilder und Vorstellungen von Menschen und Kulturen zu hinterfragen und sich für neue Eindrücke und Erfahrungen zu öffnen.
Bereits am Morgen hatte Josef Leenders, Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes und geistlicher Begleiter der CKD, die Ehrenamtlichen aufgefordert, den Blickwinkel zu verändern, um die globalen Zusammenhänge hinter der Fluchtthematik zu erkennen. Er dankte den zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich in Gemeinden und Initiativen des Bistums engagierten.
Im „missio-truck“, einer multimedialen Ausstellung des Internationalen Katholischen Missionswerks in Aachen, hatten die Ehrenamtlichen dann eine zusätzliche Gelegenheit, ihr Wissen über „Menschen auf der Flucht“ zu erweitern, etwa am Beispiel von Bürgerkriegsflüchtlingen in der Republik Kongo, die aufgrund von Rohstoffkonflikten ihr Land verlassen müssen.