So liegt der Kreis Kleve mit einer Quote von 6,4 Prozent deutlich über dem Wert des Kreises Coesfeld (3,2 Prozent).
Die insgesamt positive Entwicklung darf nach Ansicht der Caritas in der Diözese Münster kein Anlass sein, in den Anstrengungen um eine gute Bildung nachzulassen. Jugendliche ohne Abschluss dürften trotzdem nicht vergessen werden, findet Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann: „Man muss vor Ort noch mehr für benachteiligte Schülerinnen und Schüler tun“, appelliert er an die Verantwortlichen in Kreisen und Gemeinden. Wer die Schule ohne Abschluss verlässt, habe schließlich deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz und somit fast zwangsläufig eine schlechte berufliche Perspektive.
Einen möglichen Weg zur Absenkung der Abgänger-Quote sieht die Caritas im Bistum Münster in der Kooperation.„Schulen, Politik, Wirtschaft und die Gesellschaft als ganzes sind gefordert dabei zu helfen, Schüler durch die Schule und in Ausbildung zu bringen", erklärt Kessmann. Bereits bestehende Modelle müssten gestärkt und ausgebaut werden.
Die geringste Quote der Schulabgänger ohne Abschluss weist im Bistum Münster im Jahr 2013 der Kreis Coesfeld mit 3,2 Prozent aus (Veränderung zu 2012 jeweils in Klammern), gefolgt vom Kreis Warendorf mit 3,8 Prozent (3,9). Die weiteren Zahlen: Kreis Steinfurt mit 4,4 (4,5), Borken mit 5,1 (5,0), Wesel mit 5,3 (4,4), Münster mit 5,4 (5,1), Recklinghausen mit 6,1 (5,6) und der linksrheinische Teil von Duisburg mit 6,6 (8,1).
Seit 2009 analysiert die Caritas die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss. In der aktuellen Erhebung sind die Daten von über 400 kreisfreien Städten und Kreisen aus dem Jahr 2013 ausgewertet worden. NRW liegt hier mit 5,5 Prozent knapp unter dem Bundesschnitt. Eine interaktive Deutschlandkarte mit den Werten aller Kreise und kreisfreien Städte bietet die Caritas an unter: www.caritas.de/bildungschancen
074-2015 14. Juli 2015