Das will Elisabeth Ibenthal in einem Forschungspro­jekt der FH Münster allein durch Musik erreichen. An 14 demenzkranke Menschen hat sie Musiksysteme verteilen lassen, die acht Wochen im Einsatz sein werden. Eine Vergleichs­gruppe muss in dieser Zeit ohne auskommen. Anschließend werden beide Gruppen noch vier Wochen begleitet, um erhoffte Langzeitwirkungen zu finden. Das Projekt wird aus dem Stiftungsfonds "Hilfe bei Altersdemenz" der Caritas GemeinschaftsStiftung für das Bistum Münster gefördert, welchem die Aktivierung Demenzerkrankter ein besonderes Anliegen ist.
Mit den Angehörigen zusammen ist zum Start des Projekts die jeweilige Lieblingsmusik auf das System gespielt worden. Sie kann individuell gestartet oder zu programmierten Zeiten abgespielt werden. Elisabeth Ibenthal erhofft sich davon eine Steigerung der kör­perlichen Aktivität. Dies soll zu mehr Eigenständigkeit und damit auch zu einer besseren Kooperation bei der Pflege führen. Beides wäre eine Entlastung für die Pflegekräfte. Gleichzeitig könnte die Gefühlswelt der demenzkranken Menschen stabilisiert werden. Zudem könnten sie sich selbst und ihre Umgebung wieder bewusster wahrnehmen.
Angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels in der Pflege sind sich Dirk Göde­ke, der die Altenhilfe St. Clemens leitet, zu der das Meyer-Suhrheinrich-Haus gehört, und Elisabeth Ibenthal einig, dass neue Betreuungs- und Pflegekonzepte gefunden werden müssen. Ibenthal will mit ihrem am Zentrum für Ergonomie und Medizintechnik der FH Münster angesiedeltem Projekt einer Überbeanspruchung von Pflegekräften in stationären Einrichtungen entgegenwirken.
040-2019 (hgw) 14. Juni 2019