Dagegen wendet sich jetzt ein breites Aktionsbündnis der Wohlfahrtsverbände, das auf Initiative des Deutschen Mieterbundes gegründet wurde. Die Caritas in der Diözese Münster ist dabei, wenn am heutigen Montag die Kampagne "Wir wollen wohnen!" startet. "Viele Menschen müssen inzwischen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Miete und Nebenkosten aufbringen", kritisiert Helmut Flötotto, Referatsleiter Soziale Arbeit im Diözesancaritasverband.
Die Folgen spüren auch soziale Einrichtungen, berichtet Flötotto. In Frauenhäusern und Unterkünften für Wohnungslose können die Bewohner nicht ausziehen und blockieren damit dringend benötigte Plätze. Ebenso können Flüchtlinge keine Wohnungen finden und müssen länger als notwendig in den zentralen Unterkünften bleiben. "Das verhindert Integration", sagt Flötotto.
Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass die Bundesregierung die Regelungen zur Mietpreisbremse verschärfe, die Landesregierung dagegen deren Anwendung zum 30. Juni 2020 auslaufen lassen wolle. Noch in diesem Jahr und bis 2021 sind weitere Verordnungen zum Schutz von Mietern befristet und sollen nicht verlängert werden.
"Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung des Aktionsbündnis, den Mieterschutz zu verlängern und auszubauen", erklärt der Caritas-Mitarbeiter. Zusätzlich müssten dringend die Mittel für den sozialen Wohnungsbau aufgestockt werden. Beteiligen will sich die Caritas dazu an einem Aktionstag, der für den 6. April in Münster geplant ist.
Wer die Kampagne unterstützen will, kann dies mit einer Unterschrift der Onlinepetition unter https://weact.campact.de/petitions/wir-wollen-wohnen.
002-2019 14. Januar 2019