Zusätzlich bewilligen sich viele Jobcenter immer höhere Anteile aus diesem Topf für die eigene Verwaltung. Eine rühmliche Ausnahme: Münster. Von 16 Prozent in 2011 reduzierte das Jobcenter seinen Anteil auf sechs Prozent, in absoluten Zahlen von 1,9 Millionen auf 600.000 Euro. Umgekehrt wuchs beim Spitzenreiter im Bistum der Verwaltungsanteil im Kreis Kleve von sechs auf 27 Prozent. Dies stellt der von der Freien Wohlfahrtspflege NRW herausgegebene Arbeitslosenreport NRW fest.
Was für Verwaltung ausgegeben wird, fehlt für "öffentlich geförderte Beschäftigung". Das sind zu 86 Prozent "Ein-Euro-Jobs" und in geringem Maße die Förderung von Arbeitsverhältnissen durch Zuschüsse. Dabei erhöhe die Förderung durchaus die Chancen auf eine Integration in den Arbeitsmarkt, so der Diözesancaritasverband Münster. Ein sozialer Arbeitsmarkt sei angesichts der Zahlen dringend notwendig.
In fast allen Regionen des Bistums ist die Zahl der Arbeitslosen, die seit zwei und mehr Jahren keinen neuen Job gefunden haben, trotz guter Lage auf dem Arbeitsmarkt gestiegen. Im Vergleich vom Februar 2013 zu Februar diesen Jahres zeigt sich nur eine Ausnahme: Im Kreis Borken ist ein leichter Rückgang von 7.078 auf 6.842 zu verzeichnen.
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Beziehern von Arbeitslosengeld bleibt damit hoch. Er schwankt zwischen 61,2 Prozent im Kreis Borken und 74,4 im Kreis Recklinghausen. Angesichts dieser Zahlen hält die Caritas mehr Mittel für langfristig angelegte Angebote zu sozialer Stabilisierung und beruflichen Qualilfizierung notwendig. Tatsächlich hat die Arbeitsagentur die Gelder dafür von 1,1 Milliarden Euro in 2011 um 16 Prozent auf 924 Millionen in 2014 zurückgefahren.
Angesichts der 777.000 Langzeitarbeitslosen in NRW müsse es auch die Möglichkeit einer unbefristeten Förderung mit Lohnkostenzuschüssen für die geben, die trotz Förderung keine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt finden, so die Caritas.
Weitere Zahlen und die Auswertung unter www.arbeitslosenreport-nrw.de
076-2015 (hgw) 20. Juli 2015 %3