"Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Thema", erklärt Dr. Bernhard Hülsken, der das Projekt für den Caritasverband in der Diözese Münster koordiniert und begleitet. Nachweislich seien in über 80% der Fälle Männer für das Gewalthandeln verantwortlich. "Deshalb ist es für Fachkräfte in allen Feldern des Gesundheits- und Sozialwesens und für Mitarbeitende im Bildungsbereich sehr bedeutsam, im Umgang und in der Arbeit mit Männern geschult zu werden, die zu Gewalt neigen oder Gewalt ausüben", so Hülsken weiter.
Das Fortbildungsangebot "Basiswissen Männergewalt" wird jeweils von einer weiblichen und einer männlichen Fachkraft mit entsprechendem Fach- und Erfahrungswissen durchgeführt. "Gerade zu diesen Tandems haben uns gleich zu Beginn sehr positive Rückmeldungen erreicht", berichtet Bernhard Hülsken. "Die Teilnehmenden erleben den damit verbundenen Perspektivwechsel als weiterführend." Durch thematische Inputs, Fallarbeit und kollegialen Austausch erhöht die Fortbildung die Sicherheit im Umgang mit gewaltbereiten oder gewalttätigen Männern und stärkt die Handlungskompetenz. Außerdem trägt sie zu einem besseren Verständnis problematischen Krisen- und Konfliktverhaltens männlicher Klienten der Sozialen Arbeit bei.
Im Herbst dieses Jahres geht dieses Angebot, das aus Mitteln des Bundes-Förderprogramms "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" sowie aus Eigenmitteln des Caritasverbands für die Diözese Münster ermöglicht wird, in eine weitere Runde.
096-2021 (mf) 22.10.2021