Dies sind zentrale Aspekte der jetzt vorgelegten Jahresstatistik zu den Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster.
48.350 Kinder werden in den 727 katholischen Tageseinrichtungen für Kinder betreut. Die meisten von ihnen bleiben auch über Mittag (60 Prozent). „Die meisten Kinder bleiben bei einem Betreuungsumfang von 35 Wochenstunden auch über Mittag in der Kita“, so Marita Haude, Referatsleiterin Kinder, Jugend und Familie. Doch der Wunsch nach noch mehr Betreuung steigt weiter an. „Es gibt immer mehr qualifizierte Frauen, die nach der Elternzeit wieder in ihren Beruf zurückkehren“, weiß die Caritas-Referentin. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, reiche eine 35-Stunden-Betreuung nicht aus. Die Folge: Das Kind bleibt 45 Stunden und länger in der Kindertageseinrichtung. Auch andere Gründe, wie lange Anfahrtszeiten zum Job oder dass die Eltern auf zwei Einkommen angewiesen seien, verstärkten den Bedarf an längeren Betreuungszeiten.
Weiterhin kommen die Kinder immer früher in die Kita. Der Bedarf an U3-Plätzen hat sich in den vergangenen fünf Jahren auf 6034 verdoppelt. Um den Jüngsten eine entsprechende Betreuung zu bieten, hat das Bistum Münster mit finanziellen Mitteln den nötigen Umbau ermöglicht. „Wichtig sind vor allem Ruheräume und Schlaf- sowie Wickelplätze, damit der Nachwuchs optimal betreut werden kann“, sagt Haude. Dies sei auch deshalb im Interesse der Kinder, weil ihnen früh umfassende Bildungschancen eröffnet würden. Das Kernalter liegt aber weiterhin bei den Drei- bis Sechsjährigen.
„Alle Einrichtungen werden zu Familienzentren werden müssen“, prognostiziert Haude. „Das Gesamtkonzept stimmt einfach.“ Die Bedingungen vor Ort seien besser, da Familienzentren über den Betreuungsauftrag hinaus auch noch andere Bedürfnisse der Eltern abdeckten. Sie sind wohnortnah, bieten verschiedenste Beratungsmöglichkeiten für Eltern und arbeiten eng mit weiteren Organisationen vor Ort zusammen.