Mit der Frage der Gewinnung junger Ehrenamtlicher beschäftigten sich die Delegierten der Caritas-Konferenzen und Mitarbeiter der Gemeindecaritas beim Diözesanrat in Freckenhorst.Christoph Kirchhoff
"Wir brauchen aber Vermittler, die uns in die neuen Medien einführen und die Sprache der jungen Leute beibringen", erklärt die Vorsitzende der rund 8.000 Ehrenamtlichen, Gerburg Schwering. Bei ihrem Diözesanrat in Warendorf-Freckenhorst diskutierten die Delegierten der CKD über Möglichkeiten, junge Menschen für das caritative Ehrenamt zu gewinnen. Fachkundige Informationen kamen dabei von den Referentinnen des Projektes "youngcaritas".
Mit youngcaritas bietet der Diözesancaritasverband Münster eine Plattform, um mit Jugendlichen in Kontakt zu treten und sie für Themen und die Arbeit der Caritas zu gewinnen. "Junge Leute wollen sich engagieren, aber auch gezielt angesprochen werden", so Franziska Möller und Nadine Eckmann. Vor allem müssten die Aktionen einen ‚Spass-Faktor’ haben und medial vermittelbar sein. Um Jugendliche und junge Erwachsene zu erreichen, sei der Weg über die Sozialen Medien unumgänglich, so die 27- und 22-jährigen Referentinnen. Ihre Empfehlung an die Caritas-Gruppen: "Mutig sein, etwas wagen und sich trauen neue Wege zu gehen!"
Bernhold Möllenhoff vom Diözesancaritasverband berichtete von youngcaritas Wien, die jährlich über 300 Aktionen und Projekte mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen umsetzt. So werden Lebensmittel gesammelt, zu Smartmobs gegen Hunger aufgerufen oder auf Obdachlosigkeit aufmerksam gemacht. Im Zuge der "72h ohne Kompromiss"-Aktion engagierten sich Jugendliche in Flüchtlings- und Pflegeeinrichtungen. youngcaritas spreche brisante, gesellschaftliche Themen offen an und biete dazu passende Bildungsworkshops und Aktionen. So könnten junge Menschen auch langfristig interessiert und für die "Sache" gewonnen werden, betont Möllenhoff.
Die Caritas-Ehrenamtlichen wollen gerne den Ball aufnehmen und sich mit jungen Leuten "verlinken". "Wir sind überzeugt, dass unsere Themen auch für sie spannend sein können", erklärt Geschäftsführerin Lena Dirksmeier. Mit konkreten Aktionen wie dem Aufbau eines Bildungsangebots für Flüchtlingskinder könnten Jugendliche angesprochen werden.
Die CKD will jetzt verstärkt auf die Suche nach bereits gelungenen Projekten mit Jugendlichen gehen, etwa Kooperationen mit Firmlingen, und plant ein Pilotprojekt mit Hilfe der Sozialen Netzwerke. "Als großer Verband bietet die Caritas zahlreiche Möglichkeiten für Aktionen", so Dirksmeier. Entscheidend sei, die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt und auf ihren Kommunikationskanälen anzusprechen, sie als Gestalter von Aktionen wertzu-schätzen und in ihr Engagement investieren.
042-2015 (cki) 28. April 2015%3%3