Umso erfreulicher sei es, dass die Caritas Ahaus-Vreden bei der Förderung Langzeitarbeitsloser seit langem einen Schwerpunkt setze und jetzt die neue Bistumsförderung nutze, um eine Reihe weiterer Projekte zu starten. Die Tourteilnehmer, die noch bis Freitag Einrichtungen und Dienste der Caritas im Kreis besuchen, trafen sich in der Grenzland-Wäscherei, die seit 25 Jahren in großem Umfang Menschen mit Beschäftigungshindernissen in großem Umfang beschäftigt.
Das Jobcenter habe die Langzeitarbeitslosen eher nicht im Blick, kritisierte Kessmann. Und wenn, "dann passen die angebotenen Fördermaßnahmen nicht," erklärte Dr. Barbara Brauer, die das Projekt "Integration durch Arbeit (IDA)" im Caritasverband Ahaus-Vreden im Juli gestartet hat. "Papier und Bleistift" nannte sie die Maßnahmen, die auf kurzzeitig Arbeitslose ausgerichtet seien. Eines der größten Probleme sei das mangelnde Selbstbewusstsein der überwiegend älteren, schon über vier Jahre arbeitslosen und teilweise behinderten Menschen, die sie vor allem in den Blick nehmen will.
Hier will die Caritas deshalb mit langem Atem und neuen Ideen ansetzen. Denn manchmal dauere es Jahre. Aber wenn der Durchbruch geschafft sei, könne es innerhalb von Wochen aufwärts gehen, wie sie an einem Beispiel verdeutlichte. Ganz wichtig sei dafür, arbeitsnahe Beschäftigung anbieten zu können.
Das kann die Grenzland-Wäscherei seit 1989. Gestartet mit gerade mal acht Mitarbeitenden verarbeiten inzwischen gut 60 Beschäftigte acht bis zehn Tonnen Schmutzwäsche aus Krankenhäusern, Altenheimen und Behinderteneinrichtungen pro Tag. Mit weiteren Arbeitsbereichen finden über 90 Menschen Arbeit in der Grenzland-Reha. Davon sind über die Hälfte wegen Behinderungen oder anderer Probleme auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermitteln. Sie darauf vorzubereiten und dorthin zu vermitteln, ist ein Ziel. Dabei muss sich die Wäscherei im harten Wettbewerb mit großen Anbietern behaupten. Caritas-Vorstand Bernhard Herdering sieht es aber als Verpflichtung für seinen Verband an, Chancen für die langzeitarbeitslosen Menschen zu eröffnen.
Pressemitteilung
Hinter der Statistik tut es dem einzelnen Menschen weh
Erschienen am:
16.09.2014
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
Beschreibung
Harald Westbeld
Pressereferent