Was sich in gemeinsamem Engagement bewirken lasse, hätten sowohl die Flüchtlingskrise als auch die aktuelle Pandemie eindrucksvoll gezeigt. Matthias Wittland, Vorstand der Caritas Ahaus-Vreden, bestätigte, wie die große Solidarität der Bevölkerung in Spenden und Aktionen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden durch die Anfangszeit der Pandemie getragen habe. Der Applaus habe gut getan, auch wenn er heute kritisch gesehen werde. Wichtig bleibe aber auf Dauer die Wertschätzung, um den sozialen Frieden zu sichern. Sie müsse dazu in gute Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit münden.
Auch wenn sich die Solidarität gerade in dieser Krise als besonders wertvoll erweise und damit das Kampagnenthema hochaktuell sei, so Kessmann, so sei es doch nicht erst durch die Pandemie sondern schon vorher gefunden worden. Es zeige auf, "was Caritas ausmacht" und solle auf das 125jährige Bestehen des Deutschen Caritasverbandes in 2022 hinführen. Zielrichtung der Caritas sei seit ihrer Gründung, Hilfe nicht an Grenzen enden zu lassen, egal ob geographisch, organisatorisch oder fachlich.
Längst auch nicht mehr an konfessionellen Grenzen, wie der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes, Pfarrer Dr. Christian Schmitt, betonte. Wie im Gleichnis des barmherzigen Samariters stelle sich nur die Grundfrage: "Lassen wir uns von der Not der Anderen berühren oder gehen wir vorbei".
Bedenklich sei, dass heute über 90 Prozent der Bürger der Aussage zustimmten, dass Egoismus in der Gesellschaft mehr zähle als Zusammenhalt, so Schmitt. Er appellierte, nicht zu sehr "in der eigenen Agenda gefangen zu bleiben". Für die Caritas gelte, dass sie für alle offen sei, die solidiarsch sein und helfen wollten.
Für Solidarität werbe die Kampagne in der ersten Phase. Im Sommer wolle die Caritas die Bürger vor allem dazu aufrufen, zur Bundestagswahl zu gehen, um radikalen Positionen entgegenzuwirken, erklärte Heinz-Josef Kessmann.
Zur Jahreskampagne hat die Caritas-GemenschaftsStiftung im Bistum Münster 9.000 Euro bereit gestellt für die Förderung von drei Projekten, die den Zusammenhalt in der Corona-Pandemie stärken.
027-2021 (hgw) 10. März 2021