Münster
(
cpm
).
An Patienten in der Stadt
Münster mangelt es den fünf katholischen Krankenhäusern inklusive der
psychiatrischen Fachkliniken der Alexianer nicht. Rund 150.000 behandeln sie
jährlich, die Hälfte davon aus dem Umland. Aber finanziell wird es immer
schwieriger, den "Kopf über Wasser zu halten", erklärte der
kaufmännische Direktor des St. Franziskus-Hospitals, Dr. Ansgar Klemann in
einem Gespräch des Vorstands des Diözesancaritasverbandes mit den
Geschäftsführern der katholischen Kliniken in Münster im Herz-Jesu-Krankenhaus
in Hiltrup.
Diözesancaritasdirektor
Heinz-Josef
Kessmann
empfahl, sich an einen Tisch zu setzen und über
die bereits bestehenden Kooperationen hinaus nach gemeinsamen Lösungen zu
suchen. Eine aus der Not geborene Zusammenarbeit mit privat-gewerblichen
Trägern schloss er aus.
Weiteres drängendes
Problem ist der Fachkraftmangel. Nicht einmal für den Ersatz ausscheidender
Mitarbeiter finde man Bewerber, so Klemann. Hier versucht der
Diözesancaritasverband mit verschiedenen Maßnahmen im Rahmen seines
Strategischen Ziels "Ressourcen gewinnen - Mitarbeiter stärken" gegenzusteuern.
Eine Anwerbung ausländischer Pflegekräfte könne keine Dauerlösung sein,
erklärte
Kessmann
. In einem Projekt werde gerade die
Möglichkeit geprüft, arbeitslose junge Spanier in Pflegeberufen in Deutschland
auszubilden. Auch hier empfahl er eine Zusammenarbeit, um sich auf Berufs- und
Ausbildungsmessen einheitlich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Münster nimmt dabei
in der Ausbildung noch eine Sonderstellung ein und erweist sich auch hier für
das Umland als attraktiv. Berthold Mathias, Geschäftsführer des
Herz-Jesu-Krankenhaus, berichtete von genügend Bewerbungen an der
Krankenpflegeschule dort, die mit 320 Plätzen eine der größten in Münster ist.
Spürbar sei bei den Schülern, dass sich Pflege emanzipiere und sie die Chancen
in diesem interessanten Berufsfeld sähen. In Zusammenarbeit mit der
Mathias-Hochschule in Rheine würden auch mit gutem Erfolg höher qualifizierende
Kurse angeboten, die für Abiturienten attraktiv seien.
Während im Entwurf
des neuen Krankenhausplans für NRW, für den im Herbst konkretere Vorgaben
erwartet werden, über einen weiteren Abbau der Kapazitäten nachgedacht wird,
wäre in der Psychiatrie ein Aufbau dringend erforderlich: "Die Wartezeiten
hier sind bedenklich und gerade in diesem Feld problematisch", sagte
Kessmann
. Stephan
Dransfeld
,
Geschäftsführer der Alexianer in Münster, berichtete von sechs bis acht Monaten
Wartezeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Man habe deshalb außerhalb des
bestehenden Krankenhausplans 2011 eine Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgebaut
und bemühe sich jetzt, in den Plan aufgenommen zu werden.
037-2013 17 Mai 2013