Kaum vom Diözesancaritasverband im Bistum Münster und der katholischen Akademie Franz Hitze Haus Münster ausgeschrieben, waren die Plätze ausgebucht. Über 200 Teilnehmer nahmen an den fünf Einheiten teil, am 23. April ist sie offiziell abgeschlossen worden.
„Ohne ihren Beitrag kann unsere Gesellschaft die riesige Herausforderung der Integration von Flüchtlingen nicht bewältigen“, lobte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann den besonderen Einsatzwillen. Mittlerweile hat die Caritas in der Diözese Münster mit Bistumsmitteln flächendeckend hauptamtliche Strukturen zur Unterstützung der Ehrenamtlichen aufgebaut und werden vor Ort vielfach Fortbildungen angeboten. Rund 5.500 Freiwillige engagieren sich in über 100 Gruppen, das Bistum hat rund fünf Millionen Euro zusätzlich für die Flüchtlingsarbeit bereitgestellt.
Die besondere Situation der Flüchtlinge erfordert nicht nur bei sich neu engagierenden Ehrenamtlichen, sondern auch bei langjährigen Freiwilligen neues Wissen. Neben den rechtlichen Grundlagen standen die speziellen Bedürfnisse von Kinder und Jugendlichen auf dem Programm der Fortbildungsreihe, die dank Geldern des Bistums kostenlos angeboten werden konnte. Referenten aus Wissenschaft, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen informierten zudem über den Umgang mit Traumatisierung und vermittelten interkulturelle Kompetenz.
Engagement für die Flüchtlinge wird weiterhin gefordert bleiben: „Die Arbeit wird uns so schnell nicht ausgehen“, ist sich Caritas-Mitarbeiterin Marion Hafenrichter sicher, die die Fortbildungsreihe zusammen mit Dr. Christian Müller, Fachbereichsleiter Politik und Internationales im Franz Hitze Haus, entwickelt hat. Für Müller bleiben „Fragen von Migration und Flucht prägende Zeichen der Zeit, mit denen wir uns intensiv beschäftigen müssen.“
Wenig Hoffnung auf eine dauerhafte Entspannung machte auch Heinz-Josef Kessmann. Die Erstversorgung sei mit großem Engagement in kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden. Aber die größere Herausforderung folge jetzt mit der Integration. Kessmann forderte die Politik auf, sich nicht von den derzeit rückläufigen Zahlen täuschen zu lassen. „Die Probleme werden durch die Maßnahmen zur Grenzsicherung nicht gelöst“, sagte er auf der Abschlussveranstaltung. Die europäischen Staaten müssten ihrer Verantwortung zur Versorgung der Flüchtlinge gerecht werden. Dazu gehöre die Aufnahme von Flüchtlingen, aber auch die Unterstützung der Nachbarstaaten Syriens.