Spürbar wird der zu erwartende Engpaß schon in der Krankenpflegeschule am St. Bernhard Hospital in Kamp-Lintfort, wie die Vertreter des Diözesancaritasverbandes Münster von den Geschäftsführern der Kliniken auf der Regionaltour am Freitagmorgen im St. Josef Krankenhaus in Moers erfuhren. Bewarben sich in früheren Jahren 500 bis 600 junge Erwachsene, sind inzwischen nur noch knapp 200 für die 155 Plätze. Das Augenmerk richte sich deshalb verstärkt darauf, durch Betriebliches Gesundheitsmanagement die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeitender zu erhalten. Aber auch das koste Geld.
Unterstützung sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene wünschten sich die Krankenhausdirektoren gegen die immer wieder vor allem von der AOK erhobenen Vorwürfe von zuvielen Operationen, mangelnder Hygiene und Abrechnungsbetrug. Es gelinge in diesem "Schreckenskonzert" nicht, den tatsächlich erreichten hohen Qualitätsstandard deutlich zu machen und auf die eigentlichen Not der Kliniken durch die schon chronische Unterfinanzierung hinzuweisen.
Die Gäste aus Münster konnten jedoch auch erfreuliche Nachricht zum Abschluss der einwöchigen Tour durch den Kreis mitnehmen: Sowohl der Caritasverband Dinslaken-Wesel als auch die linksrheinischen Kollegen der Caritas Moers-Xanten arbeiten gut und eng mit den Krankenhäusern zusammen. Mit dem St. Vincenz Krankenhaus in Dinslaken kooperiere man bei der Kinderbetreuung, erklärte Caritasdirektor Michael van Meerbeck. In Xanten ist die Kurzzeitpflege in Räumlichkeiten der Klinik in Zusammenarbeit mit der Caritas erfolgreich und in Moers biete man gemeinsam Frühe Hilfen für Eltern an, so Caritas-Geschäftsführer Henric Peeters.
036-2014 4. April 2014