Kreis Coesfeld/Münster (
cpm
)
. Das Ehrenamt in der
Caritas wandelt sich. Immer mehr Gemeinden fusionieren, die Kirchenlandschaft
befindet sich zurzeit in einem großen Umbruch. „Das wird für die Pfarreien
nicht einfach und wird auch in den ehrenamtlichen Bereichen der Caritas, ob verbandlich
oder gemeindlich, spürbar werden“, blickte Dr. Klaus Winterkamp, Vorsitzender
des Diözesancaritasverbandes, in die Zukunft. Über die Rolle des Ehrenamts in
der Caritas und über Kernthesen zur Caritas im pastoralen Raum kamen gestern im
Rahmen der Regionaltour Vertreter des Diözesancaritasverbandes, der
CKD-Vorstände, des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld und dessen
Caritasrat ins Gespräch.
Wichtig sei, dass Caritas nicht exklusiv ist, stellte Dr. Klaus
Winterkamp in den Raum. „Wir wollen mit unserer Arbeit nicht nur Katholiken
erreichen.“ Um mehr Menschen für die Arbeit der Caritas zu begeistern, gehe es
aber nicht ohne eine gute Kooperation und Vernetzung in den neuen pastoralen
Räumen.
Caritasratsmitglied und
Sprecherin des Caritas Netzwerkes St.
Lamberti
,
Veronika
Wessling
, berichtete aus der Praxis: „Ich
habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man sie gezielt anspricht, sich die
Menschen für caritative Aufgaben durchaus gewinnen lassen. Es fehlt aber an
Netzwerkern und Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen.“
Die Kirche befinde sich gerade in einem Suchprozess, versucht es
Theo Damm vom Diözesancaritasverband zu beschreiben. „Wir müssen den Mut haben
uns zu öffnen, denn wir haben noch viel ehrenamtliches Engagement zu gewinnen.“
Schließlich profitierten nicht nur die Hilfesuchenden von der Unterstützung,
sondern auch die Ehrenamtlichen selbst. „Man gewinnt neue Erfahrungen und
knüpft viele neue Kontakte“, nannte er Beispiele.
Auch wenn immer mehr Kirchengebäude und
pfarrliche
Einrichtungen geschlossen würden, so könne die Caritas dennoch präsent sein,
sagte Dr. Klaus Winterkamp. „Die Caritas steht nicht in der Verantwortung für
Strukturentscheidungen bezüglich der Kirchengemeinden, aber wir versuchen uns
an Papst Johannes Paul II. zu halten: ‚Der Weg der Kirche ist der Mensch.‘“ Das
sah auch Johannes
Böcker
, Vorstand des
Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld, so. „Die Kontakte zwischen den
Akteuren im pastoralen Raum entstehen nur von Mensch zu Mensch und daran können
die Beziehungen wachsen.“
Insgesamt, so waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, gelte es
in den kommenden Jahren sich gut aufzustellen und neue Konzepte zu erarbeiten,
um Ehrenamtliche auch dann noch für die Arbeit der Caritas zu begeistern.
097-2013
26. September
2013