"Während der Hochzeit der Corona-Pandemie ist es in der CKD sehr ruhig geworden", brachte ein Teilnehmer die Wahrnehmung vieler delegierter Ehrenamtlicher aus den Dekanaten auf den Punkt. Die Ehrenamtlichen, etwa in den Sozialbüros, waren zwar auch weiterhin telefonisch erreichbar, aber nur wenige Ratsuchende hätten sich gemeldet. Mittlerweile haben aber viele ehrenamtliche Einrichtungen, etwa die Kleiderläden, Suppenküchen und Warenkörbe, wieder geöffnet und der Betrieb laufe wieder langsam an. "Unsere Kundinnen und Kunden werden wieder kommen", zeigte sich eine Ehrenamtliche optimistisch.
Allerdings seien nach dem Corona-Lockdown auch manche Ehrenamtliche nicht mehr wieder gekommen und Gruppen und Kreise aus Mangel an Beteiligung und Treffpunktmöglichkeiten, da zum Beispiel die Pfarrheime zeitweise geschlossen waren, eingestellt worden. Zudem wurde deutlich, dass sich beim "Dauerthema" Nachwuchsgewinnung die Situation ebenfalls weiter verschärft habe. Dennoch: "Nie war die Gemeindecaritas so wichtig wie heute, um binnenkirchlich nicht isoliert zu bleiben", so David Schütz vom Caritasverband in Haltern.
Von der Möglichkeit, für zeitlich befristete Projekte Ehrenamtliche zu gewinnen, zeugt eine Aktion mit dem CKD-Begegnungsmobil in Haltern, die von insgesamt 50 Ehrenamtlichen begleitet wurde. "Wir waren überrascht darüber, wie schnell wir mit den Passanten - teilweise mit schwierigen Themen - ins Gespräch gekommen sind", berichtete eine Ehrenamtliche von ihren Erfahrungen mit dem Begegnungsmobil an verschiedenen Orten im Stadtgebiet. "Wenn eine Ratsuchende oder ein Ratsuchender sagt, dass es ihr oder ihm ‚etwas gebracht’ hat, dann hat sich die ganze Aktion schon gelohnt", so eine weitere Wortmeldung.
Auch die Sommer- und Advents-Sammlungen konnten wegen der Corona-Pandemie zwar nicht als Haussammlungen durchgeführt werden. Stattdessen hatten jedoch viele CKD-Gruppen Flyer mit Überweisungsträgern in die Briefkästen geworfen - mit gutem Erfolg! "Das zeigt, dass das Interesse an Unterstützung für Menschen in Not, gerade im eigenen Sozialraum, weiterhin stabil ist", so Lena Dirksmeier, Geschäftsführerin der CKD im Bistum Münster.
Turnusmäßig wurde in diesem Jahr der Vorstand des Diözesanverbandes der CKD neu gewählt. In ihrem Amt als Vorsitzende wurde Ulrike Fascher aus Coesfeld einstimmig bestätigt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Elke Geretzki aus Lengerich gewählt, die bereits dem erweiterten Vorstand angehört hatte. Renate Jendreiko aus Oer-Erkenschwick, die seit 2009 im Vorstand der CKD mitwirkt, und Eveline Garden aus Kleve wurden als weitere Mitglieder in den Vorstand gewählt, der damit vier Mitglieder und die hauptamtliche Geschäftsführerin, Lena Dirksmeier, umfasst.
Ein weiteres Thema der Versammlung war die Einführung eines Institutionellen Schutzkonzeptes (ISK) auch in den ehrenamtlichen Bereichen der Caritas. Dazu informierte Marion Schulte, Fachreferentin vom Diözesancaritasverband, über die Anforderungen eines solchen ISK, welches bei jedem kirchlichen Rechtsträger im Bereich des Bistums Münster vorhanden sein muss, der mit Schutz befohlenen Menschen umgeht. Da die Ehrenamtlichen in der Regel in einer Pfarrei oder Einrichtung eines Caritasverbandes tätig sind, sollten auch entsprechend die jeweilige Pfarrei oder der jeweilige Caritasverband verantwortlich für die Erstellung und Umsetzung eines solchen ISK sein.
095-2021 (mf) 22.10.2021