Das passte zu dem, was ihm Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann mit auf den Weg gab: "Sie haben Behindertenhilfe gelebt". Mit dem gleichen Engagement habe er sich zuvor für die Offene Altenhilfe und den Hospizbereich eingesetzt. Wie offen Kues immer wieder für neue Arbeitsbereiche war, hatte sich schon bei seiner Einstellung beim Diözesancaritasverband Münster 31 Jahre zuvor gezeigt.
Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann weckte der Zivildienst im Jakobus-Haus in Goslar das Interesse von Heinz Kues für die soziale Arbeit. Dem Studium an der KatHO in Münster folgte ein Anerkennungsjahr im Jugendamt der Stadt Münster und die erste Stelle im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) im Stadtteil Coerde. 1989 bewarb sich Kues mit diesen Erfahrungen im Diözesancaritasverband für die Schuldnerberatung oder die Sozialpädagogische Familienhilfe. Aber es wurde dann die sozialpflegerische Altenhilfe. Dazu gehörten die Beratung alter Menschen in allen Lebenslagen und der sich Anfang der 90iger Jahre entwickelnde Hospizbereich. Hier begleitete Heinz Kues sowohl den Aufbau stationärer Hospize wie auch ehrenamtlicher Hospizinitiativen.
Im Rahmen einer Umstrukturierung erfolgte 2005 der Wechsel in die Behindertenhilfe. Auch wenn diese Entscheidung von gemischten Gefühlen begleitet gewesen sei, habe er sich schnell eingefunden, bescheinigte ihm sein Referatsleiter Volker Supe. In vielen Rahmenvereinbarungen und -verträgen auf Landesebene habe er für die Belange der behinderten Menschen gekämpft.
Hier habe er sich für eine "echte Teilhabe" der Menschen mit Behinderungen eingesetzt, sagte Heinz-Josef Kessmann. Besonders am Herzen habe ihm dabei die Heilpädagogische Frühförderung für die Kinder gelegen. Sein Engagement sei zudem über den eigentlichen Arbeitsbereich hinausgegangen als Mitglied und mehrere Jahre als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung. In Greven habe er zusammen mit seinem Kollegen Dr. Bernhard Hülsken die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe aufgebaut.
Was bleibt ist nicht zuletzt der auf Kues Initiative hin gegründete Stiftungsfonds "Menschen mit Behinderungen". Da müsse man einmal nicht um Geld kämpfen, sagte Volker Supe, sondern könne Förderungen bewilligen, die in den staatlichen Systemen nicht vorgesehen seien. Anspielend auf seine Leidenschaft für den Fußball und wegen seiner Herkunft aus Lingen-Holthausen insbesondere für den SV Meppen kündigte Supe an, dass Heinz Kues und sein Engagement jetzt "ablösefrei zu haben ist."
076-2021 (hgw) 31. August 2021