Wie das die Vinzenz Gruppe mit sieben Krankenhäusern und einigen Pflegeeinrichtungen in Österreich durch "Wertemanagement" schafft, stellte Rainer Kinast den Vertretern der 53 katholischen Kliniken in der Diözese Münster auf deren Mitgliederversammlung in Münster vor. Ganz konkret wird das zum Beispiel durch die Begleitung demenzerkrankter Patienten durch Ehrenamtliche während des Krankenhausaufenthalts. Neben dem Fachthema standen Vorstandswahlen an. Der bisherige Vorstand der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft mit dem Vorsitzenden Dr. Klaus Goedereis, Vorstandssprecher der St. Franziskus-Stiftung in Münster, wurde bestätigt.
Eigentlich, so Rainer Kinast, könne man Werte weder managen noch verordnen. Der Vinzenz Gruppe sei es aber ein wesentliches Anliegen, eine Haltung zu vertreten, Werte zu definieren und deren Umsetzung von den Mitarbeitern einzufordern. Ein eigener Wertebeirat beim Vorstand dient der ständigen Weiterentwicklung und der Überprüfung der dafür festgelegten Ziele. Ein zentraler Wert sei dabei der Respekt gegenüber Mitarbeitenden und Patienten.
Die konfessionellen Kliniken in Österreich stünden in hartem Wettbewerb zu den öffentlichen Krankenhäusern. Hier die christliche Identität zu klären, sei auch ein Pluspunkt bei der Mitarbeitergewinnung. Viele Beispiele zeigte Kinast auf, wie das im Arbeitsalltag trotz aller wirtschaftlichen Notwendigkeiten gelingt. Das fängt beim Kommunikationstraining für alle Mitarbeitenden mit Patientenkontakt an, geht über die Begleitung von Eltern, deren Kinder versterben, weiter und endet nicht mit interprofessioneller Zusammenarbeit im OP. Jede Klinik antworte zudem mit einem selbst finanzierten Projekt "auf die Not der Zeit", so Kinast.
Neben Dr. Goedereis wurden in den Vorstand gewählt: Dr. Hubert Gerleve (Christophorus-Kliniken Coesfeld-Dülmen-Nottuln), Dr. Wolfgang Clasen (Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster-Hiltrup), Andreas Hauke (Katholische Kliniken Ruhrgebiet-Nord - Haltern, Marl, Dorsten, Westerholt), Sabine Seegers (pro homine - Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen Wesel-Emmerich/Rees), Hildegard Tönsing (Clemenshospital, Münster) und Christoph Weß (St.-Clemens-Hospital, Geldern). Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser vertritt in der Diözese Münster 53 katholische Kliniken mit 16.000 Betten. Behandelt werden jährlich 600.000 Patienten.
133-2016 (hgw) 16. November 2016