In Münster wurde am Samstagabend dabei ein Zeichen für die Terroropfer in Paris gesetzt. „Wir sind Paris" und ein Kreuz aus Kerzen ergänzten den Stern, den die Caritas-Mitarbeiter vor der Lamberti-Kirche gebildet hatten. Stadtdechant Hagemann sah darin im Gottesdienst die Botschaft, „dass wir dem einzelnen Menschen nahe sein wollen". Es sollten keine Zäune gebaut werden, sondern Flüchtlinge angenommen werden: „Wir brauchen die Versöhnung mit dem friedlichen Islam gegen den Terrorismus", forderte Hagemann.
An über 80 Orten in Deutschland, davon 20 in der Diözese Münster wurden die Kerzen als Zeichen der Solidarität entzündet. Sie leuchteten in diesem Jahr besonders für ein Hilfsprojekt für Mädchen und junge Frauen in Bolivien, das seit Jahren von Caritas international unterstützt wird. Die Caritas macht damit im Rahmen ihrer Jahreskampagne „Stadt – Land – Zukunft" auch auf die schrumpfende Landbevölkerung in Folge des demographischen Wandels aufmerksam. In Bolivien treibt die Landflucht die Menschen in der oft vergeblichen Hoffnung auf ein besseres Leben in die Städte.
Im Rahmen der Aktion gesammelte Spenden fließen sowohl in örtliche soziale Projekte wie auch an Caritas international für die Mädchen und junge Frauen in El Alto, der 850.000 Einwohner zählenden Trabantenstadt der Hauptstadt La Paz. Insbesondere sie laufen Gefahr, in ihrer Armut in die Prostitution gezwungen zu werden. Seit über zehn Jahren fördert Caritas international dort ein Projekt, in dem sie eine neue Perspektive finden.
113-2015 (hgw) 14. November 2015