Grund ist vor allem aber auch "das verantwortungsvolle Verhalten der Mitarbeitenden", weiß Anne Eckert, Referatsleiterin Altenhilfe und Sozialstationen im Diözesancaritasverband Münster.
Das kann Petra Porz, Leiterin des Altenheims Kloster zum Heiligen Kreuz im Warendorfer Ortsteil Freckenhorst, nur bestätigen. Ihre Mitarbeitenden verzichteten auf Feiern und Freizeitaktivitäten, um ihre privaten Kontakte weitestgehend zu reduzieren. Mit Sorge blickt sie dagegen auf die gerade im neuen Lockdown regen Besucherströme. In der derzeitigen kritischen Situation sollten möglichst nur die engsten Verwandten kommen. Bei schönem Wetter und weil sonst alles geschlossen war, seien am vergangenen Wochenende Scharen ins Haus geströmt. Entferntere Angehörige und Nachbarn nutzten die Chance für einen Besuch.
Die Situation sei jetzt schwieriger als im April, als die Heime für Besucher geschlossen waren. Trotzdem sei es gut, dass es kein erneutes Besuchsverbot gebe, so Porz. Das sei für die Bewohner schon schlimm gewesen, obwohl man in diesen zwei Monaten viel in zusätzliche Betreuungsangebote investiert habe. Die Situation gebiete jetzt, die Kontakte soweit wie möglich zu reduzieren. Petra Porz bittet deshalb auch darum, Bewohner nicht aus dem Altenheim abzuholen zum Beispiel zu privaten Familienfeiern. Das Risiko sei derzeit einfach zu hoch.
Zudem verursachen Besuche einen hohen Aufwand. Jeder muss gescreent und erfasst werden. Um die Tagesrandzeiten abzudecken, hat Porz zwei Abiturienten und eine Studentin eingestellt, die aus dem Rettungsschirm finanziert werden. Tagsüber besetzen Verwaltungsmitarbeiterinnen den Empfang.
Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, bereitet sich das Altenheim auf die in Kürze verfügbaren Schnelltests vor. Fünf Mitarbeitende sollen dafür von Hausärzten geschult werden. Alles was möglich ist, um eine Infektion zu vermeiden, ist damit getan. Zumal seit Monaten in dem vor der Pandemie so offenen Haus die Wohnbereiche voneinander getrennt sind.
111-2020 (hgw) 12. November 2020