Offensichtlich das richtige Angebot: "Die Leute sind total dankbar," erfährt Gemeindecaritas-Mitarbeiterin Sabine Broden, die die Organisation zusammen mit der örtlichen Pfarrgemeinde St. Josef in Moers übernommen hat. Eine Sonderförderung des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Start möglich gemacht, für einige Wochen reicht das Geld.
Auch in Kamp-Lintfort und Rheinberg sind die Pfarrgemeinden mit im Boot, vor allem auch mit Ehrenamtlichen, die jeden Mittag das aus der Großküche des Altenheims St. Hedwig in Kamp-Lintfort angelieferte Essen austeilen. "Das geht natürlich nur als Suppe-to-go", erklärt Caritas-Vorständin Brunhild Demmer. Die Bedingungen, die das Virus diktiert, werden auch hier streng eingehalten. Küchenmeister Stefan Klaassen hat gerade Kapazitäten frei, weil die sonst mitversorgten Ganztagsgrundschulen entfallen.
Dankbar für die warme Mahlzeit am Tag sind vor allem Menschen in Wohnungsnot, aber auch psychisch kranke Menschen und die, die auf Grund ihres geringen Einkommens auf die zusätzliche Unterstützung durch die Tafeln angewiesen sind. Wobei es nicht nur um die reine Versorgung mit Essen geht, beobachtet Sabine Broden. Schon allein, in Kontakt zu kommen, wenn auch mit Abstand, oder ein Stück Tagesstruktur zurückzugewinnen, seien wichtige Faktoren.
Dank unbürokratischer Verfahren und schneller Bewilligung konnte das Angebot innerhalb von zwei Wochen organisiert und in Kamp-Lintfort und Moers schon vor Ostern gestartet werden. Jetzt folgt Rheinberg. Auch über die Feiertage gab es heiße Suppe mit Fleischeinlage. Um den gebotenen Abstand einhalten zu können, ist die Essenausgabe jeweils auf zwei Stunden ausgedehnt. 30 Essensgäste genossen zum Beispiel am Dienstag mitten in der Stadt vor dem Don-Bosco-Heim im Park weiträumig verteilt auf den Bänken eine Bohnensuppe mit kleinen Frikadellen. Brunhild Demmer ist sicher, dass sich das Angebot schnell herumsprechen wird und der Bedarf steigen wird.
Zusätzlich sollen mit Hilfe von Spenden Care-Pakete unter anderem mit Hygieneartikeln gepackt und an die ausgegeben werden, die sich diese Artikel sonst nicht leisten können. "Das sind vor allem auch Menschen, die nicht ins Internet können und so auch nicht von Hilfsangeboten dort erfahren", erklärt Broden
032-2020 (hgw) 15. April 2020