Auf der Caritas-Bühne des Katholikentages berichtet sie und ihre Kollegin Sandra Awad, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Caritas Syrien, vom täglichen Bemühen, den Geflüchteten und vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen zu helfen.
Fast jeder vierte Einwohner des Libanon ist aus Syrien geflüchtet. Deutschland hätte im Verhältnis über 20 Millionen Flüchtlinge aufnehmen müssen, betont Moderator Tom Hegermann. Das droht das Land zu zereissen, berichtet Daou. Auch viele Libanesen haben ihren Job verloren, sind in Armut abgestürzt. Die Caritas Libanon teile ihre Hilfen deshalb zur Hälfte zwischen Einheimischen und syrischen Flüchtlingen auf. Die Spanne reicht von Mietbeihilfen und Lebensmitteln bis zur Übernahme von Schulgebühren für Kinder und deren Betreuung nachmittags, um den Schulbesuch zu stabilisieren. In Schutzhäuser werden Frauen und Kinder aufgenommen. Ausgebaut wird die psychiatrische Hilfe angesichts immer mehr traumatisierter Flüchtlinge.
Wie im Libanon fehlt es auch in Syrien ständig an finanziellen Mitteln, um die Hilfen zu stabilisieren und auszubauen. Mangels staatlicher Unterstützung kann die Hilfe nur über Spenden organisiert werden. Caritas international unterstützt seit Jahren zahlreiche Projekte, unter anderem die Nachmittagsbetreuung für Kinder im Libanon. Dorthin fließt auch die Hälfte der auf dem Katholikentag gesammelten Spenden.
Der Bürgerkrieg in Syrien hat die Menschen zum großen Teil verarmen lassen. 85 Prozent der Bevölkerung verfügen teilweise nicht einmal mehr über die Mittel, um sich zu ernähren, sagt Sandra Awad. Auch die gesundheitliche Versorgung sei für viele zum Luxus geworden. Die Caritas sei in manchen Regionen die einzige Hilfsorganisation, die noch vor Ort helfe und das in breitem Umfang bis hin zur Organisation von Wassertanks, wenn die Leitungen zerstört sind.
Projekte für syrische Kinder in Zukunft unterstützen zu können, hoffen die Initiatoren von elbén. Die studentische Initiative mit syrischen Flüchtlingen in Münster bietet das traditionelle syrische Gericht "Manakish" an. Nedal Georges, selbst syrischer Abstammung, hatte die Idee und hofft, dass sie sich über Deutschland im Franchise-System verbreitet. Die Gewinne, erklärt er auf der Caritas-Bühne, sollen dann für Flüchtlingskinder genutzt werden. Was Manakish ist, konnten die Zuhörer frisch zubereitet direkt probieren.
036-2018 (hgw) 12. Mai 2018