Dabei wäre es um den Garten des ehemaligen Klosters, das seit Jahrzehnten behinderten Menschen Obdach bietet und heute zu den Caritas Wohn- und Werkstätten St. Bernardin gehört, schon fast geschehen gewesen. Die verwitterten Umrandungen ehemaliger Frühbeete sollten eigentlich abgebrochen werden.
Rettung kam 2008 durch das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland, das hier ein Umwelterlebnisangebot etablieren wollte. So entstand in den Frühbeeten der „Kräuter- und Blumengarten“ Seitdem folgt vor allem mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland ein Naturerlebnis-Projekt auf das vorherige auf dem weitläufigen Parkgelände am Rande des Sonsbecker Ortsteils Hamb, freut sich Wohneinrichtungsleiter Hans-Dieter Kitzerow.
Hier kann Projektleiterin Helga Kaczmarek die Umsetzung ihrer "niederschwelligen Umwelterlebnis-Ideen" zeigen. Die möchte sie auch weiter verbreiten. Eine von ihr verfasste Broschüre mit praktischen Tipps, das Angebot individueller Beratung vor Ort für Einrichtungen im Gelderner Umfeld und Seminarangebote im Sommer sollen nicht nur Altenhilfe- und Behinderteneinrichtungen aufzeigen, wie auch sie ihren Bewohnern Naturerlebnisse mit vielfältig positiver Wirkung ermöglichen können.
Im Kräuter- und Blumengarten trifft sich Helga Kaczmarek jeden Mittwochvormittag mit älteren Bewohnern mit Behinderungen. Nicht nur um Beete zu pflegen, sondern vor allem auch um zu sehen, zu riechen oder zu fühlen. Geerntet wird später auch. Zum Teil werden die eigenen Gartenerzeugnisse von Bewohnern in der "Werkhalle" weiter verarbeitet. Seit 2012 bietet in St. Bernardin zudem durch die Gartentherapeutin Christiane Stephan Gartentherapie für eine junge Bewohnerin an. "Sie brauch die körperliche Anstrengung", sagt Kitzerow.
Vielfältige Funktionen erfüllt der über die Jahre längst über die Beete des Kräuter- und Blumengartens hinaus gewachsene Garten. Im benachbarten großen Schaubauerngarten werden vom NABU selten gewordene alte Sorten angebaut. Interessant sind sie für die vielen Besucher und auch Kinder, die auf das offene Gelände kommen. Ein Tast- und Schnuppergarten lädt zum direkten „Be-greifen“ ein, und das „Insektenbüffet“ erfreut Auge und Tierwelt.
Planung und Gartenarbeit wird von Helga Kaczmarek mit Unterstützung einer ehrenamtlichen Gruppe geleistet. Viele Bewohner seien für die schwerere Gartenarbeit zu alt und nicht mobil genug, erklärt Hans-Dieter Kitzerow. Aber sie erfreuen sich am Wachsen und Gedeihen der Pflanzen. Ein Teil des Gartens kann auch "angemietet" werden, um ihn frei zu bewirtschaften. Unter anderen hat in diesem Jahr eine syrische Flüchtlingsfamilie das Angebot angenommen.
Wer mehr erfahren möchte über den Garten in St. Bernardin und wie sich die verschiedenen Ideen übertragen lassen, kann die Broschüre „Natur erleben? Natürlich ganz nah!“ gegen Einsendung einer 1,45 Euro-Briefmarke beim NABU-Naturschutzzentrum Gelderland bestellen (info@nabu-kleve.de) oder bei Helga M. Kaczmarek dienstags bis donnerstags unter Telefon 02838-96544 einen Beratungstermin anfragen, beziehungsweise die Seminartermine erfahren..
040-2016 13. Mai