Ein Ausgleichsfonds müsse Härtefälle abfedern, etwa wenn die Stromrechnung wegen der Nutzung von Nachtspeichergeräten deutlich steige. Menschen, die sich nur die Mieten in weniger gut gedämmten Häusern leisten könnten, dürften nicht unter dem Preisanstieg für Heizenergie leiden.
Kessmann kritisiert Subventionen für Diesel oder Flugverkehr, die aus klimapolitischer Sicht falsch seien und deswegen wegfallen müssten. Klar sei, dass die Maßnahmen zum Klimaschutz "nicht zum Nulltarif zu haben sind", sagt der Münsteraner Diözesancaritasdirektor: "Wir werden zahlen müssen für jahrelangen Überfluss und Raubbau an der Natur." Neben Geld sei zudem ein Wandel von Einstellungen im Alltag jedes einzelnen notwendig, um das Land nachhaltig auszurichten.
Die Caritas mit ihren Diensten und Einrichtungen trage ebenfalls Verantwortung. Renovierungen und Neubauten von Gebäuden müssten nachhaltig erfolgen, so Kessmann Das bedeute aber auch, "dass dies nur mit einer entsprechenden Refinanzierung möglich ist.".
Wie es der Caritas in NRW gelingt, Klimaschutz und soziale Arbeit zu verbinden, schildert das am 1. Juli erscheinde Heft Caritas in NRW. Beschrieben werden unter anderem ein nachhaltiges Gartenprojekt auch für benachteiligte Familien, ökologische Stadtverschönerung durch Suchtkranke und der Nutzen von Elektro-Autos in der ambulanten Pflege.
057-2021 (hgw) 30. Juni 2021