Die Caritas im Bistum Münster hat allerdings große Zweifel, dass das gelingen kann. 520 Million Euro zusätzlich sind dafür für die Krankenhäuser vorgesehen, aber im Gegenzug soll der Pflegezuschlag von 500 Millionen Euro gestrichen werden. "Das ist das Prinzip linke Tasche, rechte Tasche", kritisiert Jörn Suermann Referent im Diözesancaritasverband Münster.
"Die Maßnahmen des Pflegepersonalstärkungsgesetzes würden dadurch ins Leere laufen", kritisiert Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann. Er hoffe, dass die Caritas weiterhin auf die Absicht setzen könne, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Dafür dürften nicht nur magere 20 Millionen Euro übrig bleiben.
Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in allen Bereichen der Pflege sieht auch Jörn Suermann als Bedingung, damit mehr Pflegemitarbeiter Vollzeitstellen annehmen können. Gründe für die hohe Teilzeitquote sei vor allem die hohe Arbeitsbelastung: "Die Mitarbeiter schaffen nicht mehr und viele machen ohnehin schon ständig Überstunden ." Bei einem hohen Anteil Frauen in den Pflegeberufen erlaube häufig die familiäre Situation keine Ausweitung der Arbeitsstunden.
062-2018 (hgw) 25. September 2018