Notwendig sei dies wegen der geänderten Anforderungen an die Mitarbeitenden, so Klaus Schoch, Abteilungsleiter Gesundheitshilfe und Krankenhäuser im Diözesancaritasverband Münster. Ältere Menschen müssten wegen der kürzeren Verweildauer im Krankenhaus immer häufiger nach der Entlassung in Altenheimen oder durch durch Plfegedienste medizinisch weiter versorgt werden. Umgekehrt benötigten Krankenschwestern und Pfleger in der Klinik zunehmend sozialpflegerische und gerontologische Kenntnisse wegen der steigenden Zahl alter und demenziell erkrankter Patienten. "Darauf bereitet eine einheitliche Ausbildung umfassend vor", erklärt Schoch.
Gefragt sei ein neues Berufsprofil, in dem die Inhalte der Altenpflegeausbildung einflössen. Die Ausbildung in der Altenpflege weiterhin nur auf die stationäre Heimpflege auszurichten, laufe den Bedürfnissen der Menschen zuwider. Diese, so Schoch, "wollen so lange wie möglich zu Hause versorgt werden." Vor diesen Entwicklungen dürfe man die Augen nicht verschließen, wendet sich der Caritas-Vertreter gegen Kritiker der generalistischen Pflegeausbildung. Vorteil sei auch, dass die breite berufliche Qualifizierung und darauf aufbauende Spezialisierungen einen leichteren Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeitsfeldern ermögliche. Zudem werde die Anerkennung des Berufsabschlusses in allen EU-Mitgliedstaaten erleichtert.
Die Forderung nach einer einheitlichen Pflegeausbildung wird seit Jahren nicht nur von
der Caritas, sondern von einer breiten Allianz der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege
sowie dem Deutschen Pflegerat erhoben. Wissenschaftliche Studien unterstützen den
Ansatz.
061-2014 9. Juli 2014