Der Referatsleiter Soziale Arbeit im Diözesancaritasverband Münster kritisiert, dass seit Jahren bekannt ist, dass der im Regelsatz eingerechnete Betrag für Strom nicht der Realität entspricht, zumal sich gerade arme Haushalte keine neuen, energiesparenden Geräte leisten könnten.
"Die steigenden Energiekosten werden aber insbesondere auch die Familien treffen, die nur über ein geringes eigenes Einkommen verfügen", sagt Flötotto. Wenn im kommenden Jahr die Rechnungen für Gas, Heizöl und Strom kämen, drohe die Verschuldung. Kurzfristig müsse mit einem einmaligen Heizkostenzuschuss gegengesteuert werden, fordert der Caritas-Referent. Zudem müssten wie diskutiert die Einnahmen aus der höheren CO2-Bepreisung als Klimageld an die Haushalte zurück gegeben werden.
Die Caritas bemüht sich seit 2008 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands, mit dem Stromsparcheck Energieverbrauch und damit Kosten in bedürftigen Haushalten zu senken. Bislang gibt es dieses Angebot an sieben Caritas-Standorten in der Diözese Münster. "Der Stromsparcheck muss flächendeckend ausgebaut und verstetigt werden," erklärt Helmut Flötotto. Neben einer Analyse und Beratung zum Energiesparen bieten die "Stromsparchecker" den kostenlosen Austausch von Glühlampen gegen LED-Birnen, schaltbare Steckdosenleisten und Zeitschaltuhren sowie Durchflußbegrenzer für Wasserhähne an.
Zusätzlich gibt es gefördert durch die Landesregierung in NRW bis zu 200 Euro Zuschuss für die Anschaffung eines neuen, energieeffizienten Kühlgeräts. Dieses Programm sei gerade bis März 2023 verlängert worden, freut sich Flötotto.
118-2021 (hgw) 29. Dezember 2021