Möglichst schnell sollen vor allem die Kinder in Kindergärten und Schulen aufgenommen werden und die Familien in Wohnungen verteilt über die Stadt umziehen. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmaann betonte die Wichtigkeit der Flüchtlingsarbeit in Übergangswohnheimen für die Caritas. Das Motto der Jahreskampagne 2014 der Caritas "Globale Nachbarn - weit weg ist näher, als du denkst" werde hier praktisch umgesetzt: "Wenn man die Situation in den Heimatländern erlebt hat, kann man verstehen, warum die Menschen von dort flüchten," sagte Kessmann.
In dem Bemühen einer möglichst schnellen Integration sieht Bürgermeister Heidinger die "Caritas als ganz wichtigen Partner". Hier lebe man gerne das "Subsidiaritätsprinzip". Die Stadt Dinslaken wolle vernünftige Lebensbedingungen für die Flüchtlinge. Dafür sei es nicht nur wichtig, die Gebäude zu ertüchtigen, sondern vor allem auch die hier lebenden Menschen zu aktivieren. Nach und nach werden die einstöckigen Gebäude jetzt renoviert, die im Dritten Reich als Zwangsarbeiterlager und später für die Unterbringung von Bergleuten genutzt wurden.
Die "Aktivierung" der Flüchtlinge geht die Caritas auf mehreren Ebenen an. Haupt- und Ehrenamtliche arbeiten in verschiedenen Diensten gemeinsam daran. Die Schulsozialarbeiterin kümmert sich zum Beispiel ebenso um die Kinder wie die Erzieherinnen im Karl-Leisner-Haus. In der Fliehburg selbst werden unter anderem Sprachförderung und ein Müttercafé angeboten. In der Offenen Ganztagsschule gibt es speziell für die Flüchtlingskinder die "Lerninsel", damit sie möglichst schnell die Sprache lernen und Anschluss finden. Insgesamt sieht Michael van Meerbeck diesen Bereich als "eine der schwierigsten Aufgaben im Verband". Es ist auch eine wachsende Herausforderung. Als die Caritas im Juli vergangenen Jahres in die Arbeit hier einstieg, wurden 124 Flüchtlinge gezählt. Jetzt sind es schon gut 70 mehr und mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen, erklärte die Migrationsberaterin Barbara Tkotz.
Für die Ehrenamtlichen ist dies eine von vielen Aufgaben an der Basis. Gleichzeitig, so wurde bei der Diskussion am Abend im Offenen Treff St. Marien in Lohberg deutlich, müssen sie sich in die neuen Pfarrei- und Gemeindestrukturen einfinden, die sich aus den Fusionen ergeben. Domkapitular Dr. Klaus Winterkamp, Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes zeigte die Komplexität des neuen Gesamtsystems auf. Um bei Wahrung der eigenen Identität in den Gemeinden das Engagement aufeinander abzustimmen, warb er eindringlich für "runde Tische". Wobei sie auch anders heißen könnten, aber wichtig sei, dass sie nicht überlastet würden mit zuvielen Interessenvertretern. "Organisieren Sie das vor Ort so, dass es Ihnen auch noch Spaß macht, sagte Winterkamp. Dies solle in Abstimmung mit der Pastoral vor Ort geschehen.
028-2014 31. März 2014