Am Freitag (31. Januar) feiert das Müttergenesungswerk Jubiläum. Die Nachfrage ist auch in den 26 Beratungsstellen der Caritas in der Diözese Münster ungebrochen: 2754 Frauen und 148 Männerhaben sich im ersten Halbjahr 2019 beraten lassen. Im Ergebnis konnten 1.451 Eltern mit 2.071 Kindern eine "Kur" antreten.
Allerdings passt der Begriff in seiner Kürze nicht mehr, erklärt Kirsten Ruppel vom Diözesancaritasverband Münster. Es seien heute intensive "Maßnahmen zur Vorsorge und Rehabilitation" mit einem speziellen Ansatz. Anders als bei den bekannten Reha-Maßnahmen zum Beispiel der Rentenversicherungsträger setze das Müttergenesungswerk auf einen Dreiklang: Die Teilnehmerinnen werden von den Beratungsstellen vorbereitet. Sie reisen in einer Gruppe an, die über drei Wochen zusammen bleibt. Anschließend wird vielfach werde vor Ort eine Nachsorge angeboten.
Auch nach sieben Jahrzehnten bleibt das Müttergenesungswerk weltweit einzigartig. Waren ursprünglich Spenden die Finanzierungsgrundlage, wurde der Anspruch 1989 gesetzlich verankert und seit 2002 gibt es eine Vollfinanzierung. Allerdings wird nach wie vor Anfang Mai gesammelt, um Familien mit geringem Einkommen zu unterstützen, wenn ihnen beispielsweise Sportkleidung fehlt. zudem wird daraus auch die Nachsorge finanziert.
Die Caritas in der Diözese Münster kann mit zwei Besonderheiten in der Entwicklung der Kuren aufwarten. Hier ist die bundesweit erste Vater-Kind-Kur entwickelt worden, die 2001 im Haus Thomas Morus auf Norderney stattfand. Zudem bietet das Marianne van den Bosch Haus in Goch als einziges Kurhaus spezielle Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter mit Kindern im Alter von null bis sechs Jahren an.
006-2020 (hgw) 30. Januar 2020