Münster
(cpm).
Als erste Arbeitsgemeinschaft der Erziehungshilfen (AGE)
in der Caritas hat die AGE in der Diözese Münster eine Selbstverpflichtung zur
gewaltfreien Erziehung, Betreuung und Beratung einstimmig verabschiedet. Sie
will damit ihre bisherigen Anstrengungen festschreiben, „dem Machtmissbrauch
gegenüber Menschen, die sich in Abhängigkeitsverhältnissen befinden, konsequent
entgegen zu wirken“, erklärte der Vorsitzende Norbert
Pastoors
in der Mitgliederversammlung in Münster. Anlass sei die besondere Verantwortung
der heute in der Erziehungshilfe Tätigen. Das erlittene Unrecht, dem Kinder und
Jugendliche insbesondere in der Heimerziehung der
50er
Jahre ausgesetzt gewesen seien, "darf sich nicht wiederholen,"
bekräftigte
Pastoors
.
Mit der
Selbstverpflichtung sei der Auftrag verbunden, dass alle Dienste und
Einrichtungen im Bereich der Diözese Münster Präventions- und
Interventionsmaßnahmen entwickeln, um eine gewaltfreie Erziehung zu
gewährleisten, sagte Barbara Kick-Förster, Geschäftsführerin der AGE: „Ihre
Umsetzung wird regelmäßig überprüft und verbindlich festgeschrieben.“
Professor Dr. Dr.
h.c. Reinhard Wiesner, langjähriger Leiter des Referates Kinder und
Jugendhilferecht im Bundesfamilienministerium, zeichnete in seinem Fachvortrag
die Entwicklung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) in den vergangenen
20 Jahren nach. Angesichts immer größerer Verteilungskämpfe in der Politik
gelte es, auch künftig die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten
und weiter zu fördern. Aktuelle Herausforderungen seien etwa ein neues
Kinderschutzgesetz, das auch die Frühen Hilfen einbeziehe.
Norbert
Pastoors
und Barbara Kick-Förster blickten zurück auf zehn
Jahre AGE. Sie habe seit ihren Anfängen immer wieder zu fachpolitischen
Debatten und neuen Perspektiven für die Praxis in den Diensten und
Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe beigetragen.
Die
Selbstverpflichtungserklärung im Internet unter
www.caritas-muenster.de/50214.html
.
142/2010
9. Dezember 2010