Helfen aus Überzeugung
1997 entschieden sich Helga Terwey-Weber und Hartmut Weber dazu, ein Pflegekind aufzunehmen. Es begann eine vorsichtige Kontaktaufnahme zu dem damals fünfjährigen Jungen. „Er war sehr misstrauisch“, erinnert sich Helga Terwey-Weber. Das Leben des Pflegesohnes war bis hierhin von Gewalt, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch geprägt. „Wir haben bei unserem Sohn gesehen, wie eine frühe Traumatisierung einen Menschen ein Leben lang kaputt machen kann“, sagt Hartmut Weber.
Das Paar beschäftigen die Fragen, welche Hilfsangebote für traumatisierte Kinder bestehen, was noch fehlt und auch, was möglich wäre. 2012 entschieden Helga Terwey-Weber und Hartmut Weber, selber aktiv zu werden. Unter dem Dach der Caritas GemeinschaftsStiftung für das Bistum Münster gründeten sie den Stiftungsfonds Frühtraumatisierung - Hilfe und Prävention.
Kinder liegen Adelheid Dördelmann-Stappert und Hubert Stappert besonders am Herzen. Eigene blieben ihnen versagt, aber die Not der anderen sehen sie und ihnen wollen sie mit ihrem Stiftungsfonds helfen. Bewusst haben sie sich für eine Gründung zu Lebzeiten entschieden, um aktiv über die Hilfe aus dem eingebrachten Kapital mitentscheiden zu können. Die Idee, Hilfe über einen Stiftungsfonds zu organisieren, überschnitt sich mit der Gründung der Caritas GemeinschaftsStiftung im Bistum Münster 2004. Schon ein halbes Jahr später schloss sich das Paar mit der Dördelmann-Stappert-Stiftung an.
Stifterporträt Adelheid Dördelmann-Stappert und Hubert Stappert
Im März 2017 verliert Familie Holze einen geliebten Menschen - ihren Sohn und Bruder. Tilman Holze stirbt mit 24 Jahren an einer Überdosis Drogen. Er war bereit, sich helfen zu lassen, doch die Hürden des Systems waren zu hoch, erinnert sich Christiane Holze (59). „Wir fühlten uns hilflos“, sagen Christiane und Erhard Holze. Bis zur Abhängigkeit des eigenen Sohnes hatten sie keine Berührung mit harten Drogen. Heute wissen sie, der Konsum harter Drogen findet überall in der Gesellschaft statt und betrifft auch viele bürgerliche Abhängige. Mit der Tilman-Holze-Stiftung möchten sich Christiane und Erhard Holze für mehr Aufklärung und ein besseres Hilfesystem bei Abhängigkeit einsetzen.
Der Tod ihrer Mutter vor vier Jahren hat die Schwestern Christiane (62) und Hildegard (68) Kuhlmann nachdenken lassen: Was wird von uns bleiben - alleinstehend und ohne Kinder? Beide haben in ihrem Leben viel gearbeit, sich immer selbständig organisiert. Als Sozialpädagogin kennt Hildegard Kuhlmann die Nöte der Menschen. Zehn Jahre war sie in der Suchtberatung der Caritas Coesfeld tätig und fast 30 Jahre im Caritasverband für die Diözese Münster im Bereich Altenpflege. Ihre Schwester Christiane verfügt als Heilpraktikerin über nicht weniger Erfahrungen. Seit gut 30 Jahren kommen schwerkranke Menschen zu ihr in ihre Praxis in Münster. Gemeinsam haben beide schwierige Lebensphasen durchgestanden und zu ihrem Lebensmotto gefunden: „Da geht noch was - und zusammen alles“. Das setzen sie mit der Gründung ihres gemeinsamen Stiftungsfonds um.
Ursula Tölle lebt seit ihrer Jugend in Münster und beschreibt sich selbst als „Bildungsidealistin“. Aus dem Glück, gutsituiert aufzuwachsen, entstand ihr Wunsch, ihre Möglichkeiten mit anderen zu teilen. So gründete sie die MUTMACH-Stiftung. „Ich will mit der Stiftung dazu anregen, quer zu denken, Neues auszuprobieren – Mut zu machen.“ Geprägt durch das Leben im münsterschen Stadtteil und der katholischen Kirchengemeinde in Kinderhaus, hat sie gemeinsam mit anderen mehrere Projekte initiiert, die die Spirale von Armut und fehlender Bildung zu durchbrechen versuchen.
„Ich habe das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt und bin immer gerne in dieser Branche tätig gewesen“, fasst Hans-Bernd Wolberg sein Berufsleben zusammen. In Bocholt bereitete eine Banklehre das Fundament seiner späteren Laufbahn. Weitergebildet durch ein BWL-Studium an der WWU Münster, übernahm der Diplom-Kaufmann Verantwortung, unter anderem in den Vorständen verschiedener Banken, zuletzt bei der DZ BANK in Frankfurt.
Hans Jürgen Arens ist promovierter Volkswirt und arbeitete seit 1995 selbständig im Bereich der Unternehmensberatung. Als langjähriges Mitglied der Vinzenzkonferenz in Emmerich ist es dem 78-Jährigen ein Anliegen, Menschen zu gewinnen, als gutes Beispiel in die Gesellschaft hineinzuwirken, zum Beispiel durch ehrenamtliches Engagement.
2007 gründete er gemeinsam mit seiner Schwester die Klaus Winfried und Friederike Arens Stiftung. Benannt nach dem verstorbenen Bruder und der verstorbenen Schwägerin, die der Stifter selbst lange pflegte.