Ergebnisorientiertes Qualitätsmodell Münster
Das neue System setzt - anders als die 2010 eingeführten "Pflegenoten" - auf die Erfassung der Ergebnisqualität. In der Praxis ermöglicht es durch den Vergleich der Einrichtungen, aber auch schon der Wohngruppen untereinander, eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung.
Um alten Menschen und ihren Angehörigen die Wahl eines geeigneten Altenheims zu erleichtern, war 2010 die „Pflege-Transparenzvereinbarungen“ (PTV) eingeführt worden, bekannt als Pflegenoten. Sie konnten nach Ansicht der Caritas in der Diözese Münster nicht die tatsächliche Qualität der Pflege und Versorgung abbilden. Ausgewertet wurde im Wesentlichen die Dokumentation der Arbeit. Nur wenige Bewohner einer Einrichtung wurden befragt und „in Augenschein genommen“.
Gestartet wurde im Projekt EQMS im September 2011 41 stationären Altenhilfeeinrichtungen, um die Indikatoren zur Ergebniserfassung zu erfassen und zu testen. Grundlage war der Bericht "Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe" von Dr. Klaus Wingenfeld (Institut für Pflegewissenschaft - IPW) und Prof. Dr. Dietrich Engels (Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH - ISG). 160 Einrichtungen erhoben im März 2019 teilweise zum 15ten Mal in Folge zusätzlich zu ihrem üblichen Pflegealltag die Ergebnisindikatoren durch geschulte Pflegefachkräfte und erhielten durch das IPW eine Rückmeldung zu den einzelnen Indikatoren im Vergleich zu den anderen projektteilnehmenden Einrichtungen. Im September 2019 ist das Projekt mit der letzten Ergebniserfassung abgeschlossen und die Einrichtungen wechseln in die Erhebungen auf Bundesebene.
24 Einrichtungen aus dem EQMS Projekt waren Anfang 2018 zusätzlich an Testprüfungen des Projektes "Entwicklung der Qualität in der stationären Pflege gemäß § 113b Absatz 4 Satz 2 Nr. 1 SGB XI beteiligt" und haben die ersten neuen Qualitätsprüfungen in der Testphase erlebt.
Die durch die Ergebniserfassungen und die Projektdurchführung gewonnenen Erkenntnisse sowie die Ergebnisse aus den Rückmeldungen des IPW in Bezug auf die Pflegequalität setzten diese Einrichtungen in der direkten Pflege und Betreuung der ihnen anvertrauten Bewohner in ihrem internen Qualitätsmanagement, in ihren Pflegevisiten und beispielsweise in ihren Fortbildungsplanungen um. Die Integration in das interne Qualitätsmanagement und der Umgang sowie der Austausch über die Ergebnisse bilden das Kernstück in der Umsetzung und sind der Gewinn für die Bewohner der stationären Altenhilfeeinrichtungen.
Mit Beginn des Verfahrens auf Bundesebene stehen alle Einrichtungen der stationären Altenhilfe gleichermaßen vor Herausforderungen. Daher haben wir unsere Projekterfahrungen in einem Praxisleitfaden verschriftlicht.
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Weiterhin gibt es als Ausfüllhilfe für die Ergebniserfassung wie schon für die Begutachtung und Einstufung in die Pflegegrade jetzt einen speziellen Fächer für das neue indikatorengestützte Verfahren in der stationären Altenpflege.
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