Münster (cpm).
Die
Jugendhilfe müsse wieder als eine Investition in die Zukunft begriffen werden,
forderte
Professor Dr. Stefan Sell von
der Fachhochschule Koblenz.
Wie die Angebote in der
Jugendhilfe angesichts „des Stellen- und
Standardabbaus in Zeiten der Finanzkrise“ zu gestalten seien, erläuterte
er bei der Jahrestagung der
Arbeitsgemeinschaft der Erziehungshilfen der Caritas (AGE) in Münster.
„Das System soll verschoben werden“, konstatierte
Professor Dr. Stefan Sell angesichts jüngster sozialpolitischer Entwicklungen.
Aufgrund der finanzpolitischen Rahmenbedingungen sehe er die Gefahr, dass es zu
einem Abbau der Rechtsansprüche von Familien zugunsten von
Ermessungsentscheidungen komme. Unterschiedliche Hilfen zur Erziehung wie
ambulante und stationäre Maßnahmen dürften nicht gegeneinander ausgespielt
werden.
Professor Sell appellierte an die freien Träger der
Jugendhilfe, sich stärker als bisher zusammenzuschließen, um sich gegenüber der
Politik zu positionieren und nicht in einen „ruinösen Konkurrenzkampf“ zu
verfallen. Die Träger der Jugendhilfe müssten auch den volkswirtschaftlichen
Nutzen deutlich machen, um sich gegenüber der Politik behaupten zu können.
Außerdem verständigten sich der Mitglieder der AGE
über die Eckpunkte des Projektes „Grenzachtender Umgang und gewaltfreie
Erziehung“.
140-2011
8.
Dezember 2011