Münster
(cpm).
Schon seit einigen Jahren ist die
Umsetzung der Selbstverpflichtungserklärung zum grenzachtenden Umgang
in der
Arbeitsgemeinschaft der Erziehungshilfe im Bistum Münster (AGE) ein
kontinuierlicher Bestandteil von
Fachtagungen.
In seiner Begrüßung wies der Vorsitzende der AGE Norbert Pastoors darauf hin,
dass die Umsetzung dieser Selbstverpflichtungserklärung
über die Vorgaben der Präventionsordnung des
Bistums Münster hinausgehe und damit für die Arbeit der AGE einen anerkannten
Rahmen biete.
Zu ihrem 5.
Fachtag
hatte die AGE
mit Rainer Kröger, Vorstandsmitglied vom
Diakonieverbund Schweicheln, einen Experten
eingeladen, der aus seiner Arbeit berichtete.
Kröger forderte die Teilnehmenden des Fachtages auf, für eine offene und
vertrauensvolle Atmosphäre in ihren Diensten und Einrichtungen Sorge zu tragen,
damit einem Fehlverhalten sofort nachgegangen
und nichts vertuscht werde. „Unterschätzen Sie
nicht die Macht der Legendenbildung und der Geheimnisse“ war Krögers Empfehlung.
Bei allen
Anforderungen an schriftliche Konzepte, Qualitätshandbücher und Vereinbarungen machte
Kröger deutlich, dass Erziehungsarbeit im Wesentlichen
Beziehungsarbeit mit den jungen Menschen sei
und
daher der professionelle Umgang mit
Nähe und Distanz immer wieder reflektiert werden müsse. Krögers Empfehlung ist,
dass jede Institution ihre eigenen Gefährdungsrisiken im Umgang mit
Minderjährigen analysiert und daraus Konsequenzen ableitet. In besonderer
Verantwortung sieht er dabei die Leitungsebene, die ein Garant dafür sein muss,
dass ein derartiger Prozess initiiert wird.
Die Mitarbeiterschaft
muss gleichzeitig klare Handlungsorientierungen erhalten und die
Beteiligungsrechte und Beschwerdemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen müssen
gestärkt werden.
030/2013 26. April 2013